Boris Pistorius: Ein Mann des Friedens will jetzt „kriegstüchtig“ werden

Porträt Seine Mutter trat wegen Willy Brandts Ostpolitik in die SPD ein, er selbst wählte Russisch als Abiturfach. Wer ist Boris Pistorius, der von einigen Journalisten umschwärmte Bundesverteidigungsminister, der mehr Krieg in Europa kommen sieht?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 45/2023
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) bei einem Besuch der Gedenkstätte Maarjamäe für die Opfer des Sowjetregimes in Estlands Hauptstadt Tallinn Ende September 2023.
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) bei einem Besuch der Gedenkstätte Maarjamäe für die Opfer des Sowjetregimes in Estlands Hauptstadt Tallinn Ende September 2023.

Foto: Kay Nietfeld/dpa

Im Leben des Boris Pistorius gibt es zwei Konstanten, eine feministische und eine friedenspolitische. 2019 sagte er in einem Interview mit der Bunten: „Ich war mein ganzes Leben umgeben von starken Frauen. Meine Mutter, meine verstorbene Frau, meine Töchter und nun Doris.“ Da war er gerade mit der Ex-Frau von Ex-Kanzler Gerhard Schröder liiert. Sie arbeitete als Landesbeauftragte für Migration, er hatte als niedersächsischer Innenminister auch mit Integrationsfragen zu tun. Doch selbst nach der Trennung der beiden im Sommer 2022 war Doris Schröder-Köpf noch voll des Lobes für ihren Verflossenen: „Er ist die perfekte Verbindung aus Erfahrung und Offenheit, Erdung und Vorstellungskraft, Verantwortungsgefühl und Großzügigkeit