Männer, die auf Kriege starren: Das Gutachten deutscher Friedensforscher ist militärisch

Jahresbericht Ist es der Job von deutschen Friedensforschern, das Land auf einen langen Krieg einzustellen? Wo bleiben da die Friedensperspektiven? Wieso das Jahresgutachten der führenden deutschen Institute mehr Politikberatung als Wissenschaft ist
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 24/2023
Gerade in Zeiten des Krieges muss über Wege zum Frieden nachgedacht werden
Gerade in Zeiten des Krieges muss über Wege zum Frieden nachgedacht werden

Foto: Dimitar Dilkoff

Während hoch oben am Himmel die ersten Kampfbomber gen Osten donnerten und die größte Luftwaffen-Übung seit Bestehen der NATO eröffneten, stellten unten auf der Erde die führenden deutschen Friedensforschungsinstitute ihr neues Jahresgutachten vor. Es trägt den mutlosen Titel Noch lange kein Frieden und soll die Bevölkerung auf einen längeren Krieg einstimmen. Obwohl die Forscher auch andere Weltkonflikte im Auge behielten, band der Ukraine-Krieg doch den Leopardenanteil ihrer Aufmerksamkeit.

Das hat damit zu tun, dass sich die hiesigen Forscher weniger als Globalwissenschaftler verstehen denn als nationale Politikberater: Ihr Fokus liegt nicht auf einer unparteiischen Erforschung von Konfliktursachen, sondern auf der Bereitstellung von „Em