Theater
Siecht ohne ihre Tochter
Das Maxim-Gorki-Theater zeigt eine neue Theaterfassung des realistischen Ehebruchklassikers "Effi Briest". Entstanden ist eine poetische und reflektierte Inszenierung
Revolution im Passepartout
Das Schauspielhaus Düsseldorf zeigt in "Marija" gesellschaftliche Umbrüche zwischen Adel und Bolschewiken zur Zeit des russischen Bürgerkrieges
Buhs im Internet
Im Internet regt sich Protest gegen das Berliner Schloßparktheater, weil es einen weißen Schauspieler schwarz schminkt. Ist das rassistisch?
Zwiegespräch über das Theater
Der Theatermacher René Pollesch macht in einer Berliner Galerie eine Ausstellung, nennt sie „Der Dialog ist ein unverständlicher Klassiker“ - und wirft viele Fragen auf
Genozid als Radioprogramm
Reenactment oder wie ein Völkermord gemacht wird: Milo Rau stellt in „Hate Radio“ im Berliner HAU die Hetze eines Senders nach, der den Bürgerkrieg in Ruanda anheizte
Gier und die Rebellion dagegen
Von der Bühne auf die Leinwand und wieder zurück: In Berlin wird Richard O'Briens Musical "Rocky Horror Show" im Admiralspalast aufgeführt
Die neue Polis
Das muss so mancher Kritiker erst noch lernen: Für die Stadttheater gibt es jetzt eine Welt jenseits der Hochkultur
Ein Theatermensch
Es gibt Prominente und es gibt Menschen, die mit ihrem Wesen beispielgebend sind – wie den Burgschauspieler Roland Kenda
Oper in Zeiten des Aufstandes
Die Deutsche Oper Berlin gibt Verdis „Don Carlo“, und der Kritiker kommt nicht umhin, brennend aktuelle Themen mitzudenken und mitzuhören
Anklam ist arm an Bourgeoisie
Das Theater Anklam zeigt das Künstlerpaar „Frida Kahlo und Diego Rivera“. Er: dick, ein Riese, sie: klein, zart, zierlich. Bedrückende Szenen einer sich bäumenden Kranken
Eine Mauer auf Dauer
Lemi Ponifasio hat mit "Le Savali: Berlin" eine Szenenfolge auf hohem ästhetischen Niveau geschaffen. Leider funktioniert sie nicht: zu viele Mittel, zu viele Mitwirkende
Knietief im Reichtum
Frank Castorf Koproduktion mit den Wiener Festwochen an der heimischen Berliner Volksbühne: Dostojewskis „Der Spieler“ verramscht die Vorlage mit großen Schauspielern
Ausgang in die Ewigkeit
„Fanny und Alexander“ soll den als "Leipziger Handschrift" deklarierten Stil Hartmanns fortschreiben. Unversehens passt es nun in den Kontext der nicht verlängerten Intendanz
Da kommt was auf uns zu
Wer hätte gedacht, dass der 1. FC Köln 2015 im Endspiel der Champions League steht? Das „Archiv der zukünftigen Ereignisse“ lässt uns hören, was wir einst erleben könnten
Theater für alle ist schwer
Unter Sebastian Hartmann fand in Leipzig ein spannendes Experiment statt, das für andere Städte nicht ohne Relevanz ist. Man hätte ihm gerne noch länger dabei zugesehen
Elektrifizierte Zuckungen
Aline Westphal, Studentin aus Hildesheim, ist die beste Luftgitarristin der Welt. Was das Nichtspielen eines Instruments kulturwissenschaftlich bedeutet? Nichts. Und alles
Hardcore-Emanze
Lars Eidinger spielt Männer mit Profilneurosen – und findet das gesellschaftskritisch. Er selbst lebt gerne unter Spießern
Bretter, die sich selbst ausbeuten
Das reale Freizeitheim als Kulisse oder warum man dem Großteil des argentinischen Theaters mit Subventionen nicht kommen muss: Eine Reise in die Bühnenwelt von Buenos Aires
Gewaltsamer Tod und ewiges Leben
Zweimal große Oper: Peter Stein inszeniert Verdis "Macbeth" und Christoph Marthaler richtet Leoš Janáčeks "Die Sache Makropulos" in einem Gerichtssaal ein
Piraterie, mein Kinderspiel
Die Hamburger Künstlergruppe Geheimagentur vermittelt beim Sommerfestival Kampnagel zwischen Fiktion und Realität: deutsche Kinder stellen Fragen an somalische Seeräuber
Schöne Schirmherrschaft
Ganz Italien von Barbaren beherrscht? Nein, ein Örtchen in der Toskana leistet Widerstand. Notizen vom Festival Cantiere Internazionale d’Arte
Kein Video, keine Waschmaschine
Peter Handke ist mit "Immer noch Sturm" persönlicher, politischer, zugleich verzweifelter als je zuvor. Auch die zweite Uraufführung fesselt bis zum letzten Wort
Der Schatten des Snobismus
Es ist wahr: Die Salzburger Festspiele sind eine bürgerliche Veranstaltung – erzkonservativ und nicht reformierbar. Nur: Wen wundert das noch?
Eine Ehrensache
Angela Winkler wurde als Katharina Blum in der Böll-Verfilmung bekannt. Dann spielte sie Hamlet und renovierte Häuser. Mit 67 hat sie nun ihr erstes Album aufgenommen