Theater

Der Schatten des Snobismus
Es ist wahr: Die Salzburger Festspiele sind eine bürgerliche Veranstaltung – erzkonservativ und nicht reformierbar. Nur: Wen wundert das noch?

Eine Ehrensache
Angela Winkler wurde als Katharina Blum in der Böll-Verfilmung bekannt. Dann spielte sie Hamlet und renovierte Häuser. Mit 67 hat sie nun ihr erstes Album aufgenommen

Abgeschaltete Gefühle
Warum weinen wir nicht mehr, wenn wir Dramen anschauen? Über die Relevanz der zeitgenössischen Bühne aus einer radikal emotionalen Perspektive

Der Lange, Schotti und ich
In Wien, wo der Burgtheaterdirektor doch eigentlich so bekannt sein sollte wie der Bundeskanzler, herrscht Restauration

Opponieren, wie nur die Kreatur es kann
Was für ein intensive Bearbeitung! Mario Holetzecks „Woyzeck & Marie“ oder warum es sich lohnt für ein Theaterstück extra nach Cottbus zu fahren

Sommertheater für die besseren Kreise
Dieter Wedel inszeniert „Jud Süß“ bei den Nibelungenfestspielen Worms. Was dabei herausgekommen ist? Ein Wedel eben

So herausfordernd kann Oper sein
Die Geschichte der 16 exekutierten Nonnen ist bekannt. Calixto Bieitos Inszenierung der „Gespräche der Karmelitinnen“ gelingt es, bis an die Schmerzgrenze zu provozieren

Der zerbrochne Prozess
Dass alle Beteiligten vor Gericht ihre Rolle spielen, ist für das Recht essentiel. Mit Live-Medien verträgt sich das schlecht, argumentiert die Juristin Cornelia Vismann

Ratlos am laufenden Band
Stefan Nagel inszeniert Rolf Dieter Brinkmanns Roman "Keiner weiß mehr". Genauer gesagt: Ohne eigene Idee zum Text illustriert er die Vorlage flott durch

Gewalt ist keine Lösung
Eigentlich wäre diese US-Variante einer ménage à trois gerade jetzt bristant. Doch Stefan Puchers Inszenierung von "Tape" am DT fehlt die Eigendynamik

Der Demagoge spricht
Die Opernwelt zu Gast bei Freunden aus der Politik: In großem Stil an der Deutschen Oper Berlin in "Macbeth", als Soloabend an der Staatsoper in Kagels "Der Tribun"

Das Epos von Sisyphos
Dietmar Dath und Ilja Trojanow sind schon Fans: Der Schriftsteller Erasmus Schöfer, der soeben seinen 80. Geburtstags feierte, gehört endlich vom größeren Publikum entdeckt

Im Parkett wie an der Rampe
Großthema Kreativität: In seinem Diskurstheater verwischt Autor und Regisseur René Pollesch die Grenzen zwischen Darsteller und Publikum einmal mehr gekonnt

Frau Bruni und Herr Zufall
Warum Dominique Strauss-Kahn nicht aus seiner Haut kann und wie sich das auf den Rest der Welt auswirkt. Ein geschichtsphilosophischer Versuch

Postmigrantismus für alle
Berechtigtes Lob, sozial erwünschte Sympathie: Das Dilemma des "Ballhaus Naunynstraße", das zum Theatertreffen eingeladen ist, ist eines der deutschen Wirklichkeit

Der Unversöhnte
Unterwegs in Jenin: Vor einem Jahr bereiste ich eine für mich fremde Welt, die mir durch eine Begegnung mit Juliano Mer Khamis näher kam. Am Mittwoch wurde er beerdigt

Man könnte sagen, es läuft
In ihren Programmheften wettern die Theater gegen ökonomische Strukturen, denen sich ihre Produktionen dann unterordnen. Eine Polemik in sechs Punkten

Lebe lieber ganz gemächlich
Sieht nur aus wie Backenbart-Naturalismus: Alvis Hermanis' Bühnenversion des "Oblomov"in Köln öffnet das Werk für eine kritische Geschichte von Verweigerung

Frischer Wind aus allen Richtungen
Nach Charly Hübner tritt mit Armin Rohde ein weiterer Tatort-Kommissar im Theater auf. Er spielt die Hauptrolle in Katharina Thalbachs Inszenierung von Cyrano de Bergerac

Theater ohne Drama
Wenn Spielpläne sich wie Bestsellerlisten lesen: Die Mode, bekannte Romane auf die Bühne zu bringen, hat mit Kunst nichts im Sinn

Wirrwarr der Begeisterung
David Marton, der neue Star des Musiktheaters, inszeniert in der Berliner Schaubühne Monteverdis „Die Heimkehr des Odysseus" als bewegliches Tischgespräch

Keiner kann sagen: I love you
"Schmeiß dein Ego weg!" heißt René Polleschs neueste Inszenierung an der Berliner Volksbühne - sie macht ernst mit der so genannten vierten Wand im Theater

Abschied bis morgen
Das Deutsche Theater in Berlin startet mit einem Monolog ins neue Jahr: Oliver Bukowskis "Der Heiler" ist zugleich der langsame Abschied des großen Jörg Gudzuhn vom Haus

Im Migrationshintergrund
Das Theater glaubt, dass es etwas zu bewahren habe. Dabei benötigt es dringend eine interkulturelle Öffnung – und wäre dafür gut geeignet