Tresor ohne Schlüssel

Desperate Despoten: Die Krankheit vom Geld

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Nein, es läuft nicht gut für den Berliner Despoten Wow I.,die Finanzierung seines Lieblingsprojekts kommt nicht voran... leere Kassen, wo auch immer er nachschaut....

Heute versucht er mit einem plumpen Trick, den Kassenwart Nussbaum zu überlisten: „Lieber Freund.... Du bist mir lieb und teuer, Dein weiser Rat ist mir stets ein Labsal und wenn Du lachst, geht mir das Herz auf!“

Jäh spürt Kassenwart Nussbaum eine große Angst unter seinem Buchhalterherzen aufsteigen, beginnend etwa eine Handbreit über dem Bauchnabel, und diese Angst wächst mit jedem zuckersüßen Wort, das der Despot für ihn findet, wächst höher als eine Fichte im Brandenburger Forst und dunkler als ein Kerker im finsteren, alten Schloss. Im Geiste sieht der Kassenwart bereits drakonische Strafen an sich selbst vollzogen, das Beschälen der Fingerkuppen sei davon nur die geringste. Was hat der Despot vor.... Kassenwart Nussbaum hyperventiliert in blanker Panik: Als der Despot das letzte Mal zu mir so freundlich war, habe ich Haus und Hof verlassen, um ihm den Vasallenschwur anzubieten.... meine letzte große Torheit in Freiheit, wie konnte ich da nur zustimmen....

„Ich habe gehört, dass bei Dir noch ein paar lumpige Geldreste in den Tresoren herumlungern...“ flicht der Despot beiläufig ein, „wir sollten gleich mal nachschauen, ob alle Scheine in Ordnung sind... kürzlich erst habe ich von einer merkwürdigen Krankheit gehört.... nennt man die Quedlinburger Qranqheit, befällt am liebsten Holz, Stein, Papier und Pappe, besonders schnell vermehren sich die Viren aber auf Papiergeld! Gib mir doch grad mal die Schlüssel zu meinen Tresoren, damit ich prüfen kann, ob das Papiergeld schon befallen ist!“

Fieberhaft überlegt der Kassenwart einen Ausweg:

„Aber großer Despot, mein Herr und Gebieter, das Geld liegt luftdicht verschlossen, wie Ihr wisst, und den Schlüssel habe ich in einen tiefen Brunnen versenkt, damit niemand ihn findet! Und bekannt ist Euch doch, dass dieses Geld unsere Bürgschaft ist, die niemals berührt werden darf, unser Beitrag zum Mächtigen Rettungsschirm... fällt erst ein Lichtstrahl darauf, so bleibt nur etwas trockener Staub.“


Hier endet der 285. Eintrag: Dieser Blog mischt Fiktion und Realität. Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen sind zufällig und in der historischen Überlieferung nicht verbürgt. Ich bin nur der Navigator, mein Name sei NEMO:

Ich schreibe um unser Leben. Bitte bleib dran.


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Tresor ohne Schlüssel

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Geschrieben von

archinaut

Ein Blick weitet den Horizont: Dieser Blog zieht um die deutschen Häuser

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