Leonie Schöler über ihr Buch „Beklaute Frauen“: „Historisch ist der Mann die Blaupause“

Im Gespräch Wie, diese genialen Männer waren gar nicht so genial? Die Historikerin Leonie Schöler liest Geschichte feministisch, zeigt, wie Errungenschaften von Frauen systematisch von Männern geklaut wurden und wie dieses System heute noch wirkt
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 10/2024
Lise Meitner, Mileva Marić, Margarete Steffin und Eleanor Marx (von oben links nach unten rechts)
Lise Meitner, Mileva Marić, Margarete Steffin und Eleanor Marx (von oben links nach unten rechts)

Montage: Der Freitag; Fotos: Science Source/Akg, Uig/Imago, Ruth Berlau/Akg, Heritage/Imago, Istock (2), Portrait Unten: Peter Rigaud

Mileva Marić, Eleanor Marx, Lise Meitner, Margarete Steffin. Vier Frauen, deren Namen relativ unbekannt sind. Albert Einstein, Karl Marx, Otto Hahn und Bertolt Brecht hingegen kennt jedes Kind. Die vier Frauen stehen alle in einer persönlichen und beruflichen Beziehung zu einem der vier Männer. Ihre Arbeit und Anteil an den Werken dieser männlichen „Genies“ findet allerdings kaum Erwähnung. Leonie Schöler erzählt auf ihrem TikTok-Kanal von Frauen, deren Leistungen Männer aktiv für sich reklamierten oder die ihnen, einfach weil sie Männer waren, automatisch zugeschrieben wurden. Ihr erstes Sachbuch „Beklaute Frauen“ fügt die Geschichten dieser Frauen zusammen und zeigt, wie das System dahinter bis ins Jetzt wirkt