Barenboim-Said-Akademie und der Nahostkonflikt: Musik ist auch keine Lösung

Klassik Alumni der Barenboim-Said-Akademie in Berlin-Mitte relativieren den Terror der Hamas. Aber könnten – und sollten – kulturelle Orte nicht der Verständigung dienen?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 49/2023
Konnte immerhin musikalisch anzeigen, wo’s langgeht: Daniel Barenboim bei einem Konzert im Pierre-Boulez-Saal
Konnte immerhin musikalisch anzeigen, wo’s langgeht: Daniel Barenboim bei einem Konzert im Pierre-Boulez-Saal

Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

Es wäre zu schön, um wahr zu sein: Musik als Möglichkeit, die Welt ein wenig besser zu machen. Musik als Raum, in dem sich gegensätzliche Weltbilder im Geiste Mozarts oder Beethovens vereinen. Gerade in einer Welt der unlösbaren Konflikte scheinen unsere Hoffnungen auf die Musik in einem Maße zu wachsen, wie sich das Gefühl unserer Verlorenheit ausbreitet.

Seit vielen Jahren predigt der Dirigent Daniel Barenboim diese Hoffnung. Dabei warnte Barenboim stets davor, die Harmonie als Zustand des Gleichklanges misszuverstehen. Harmonie beinhalte für ihn stets die Dissonanz als selbstverständliches Spannungsfeld. Erst die Allgegenwart der Reibung erhebe Musik in Zeiten von Konflikten zur Basis eines konstruktiven Dialoges. Eine Idee, die auch dem West