Buchmesse-Gastland Österreich: Bei uns isses so gemütlich

Literatur Man lacht, keucht und ergötzt sich gern im Alpenland: Gehn ma halt a bisserl unter, so das Motto. Björn Hayer über die große Kunst von Österreichs Schriftstellern, mit Sarkasmus und Ironie die rohe Wirklichkeit des Landes zu zeigen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 17/2023
Das Alpenland: so idyllisch – oder nicht?!
Das Alpenland: so idyllisch – oder nicht?!

Foto: Imago/Heritage Images

Im Alpenland ging’s schon immer gesellig zu, wofür das alte Volkstheater etwa mit dem Hanswurst und Kasperl früh die passenden Typen ins Spiel brachte. Dass sich hinter der Backhendl-Leichtigkeit jedoch stets auch Abgründe auftaten, haben Autor*innen der Wiener Moderne und Spätmoderne mit galliger Komik offengelegt – mit einem besonderen Humor, der für die österreichische Literatur des 20. und 21. Jahrhunderts stilprägend wurde. Eine seiner Wurzeln findet sich neben „Kakanien“, wie Robert Musil herrlich abschätzig die k.u.k.-Monarchie in seinem Epochenroman Der Mann ohne Eigenschaften (1930) nannte, mitunter in Ödön von Horváths satirischem Drama Geschichten aus dem Wiener Wald (1931).

Nachdem die Leser*innen vor