Berlin Art Week: Modulationen von Stille

Doppelschau Die Akademie der Künste bringt Malereien Luc Tuymans’ in Dialog mit dem schauspielerischen Werk Edith Clevers und erzeugt so Nachbilder einer spezifisch deutschen Vergangenheit
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 36/2023
Edith Clever in Hans-Jürgen Syberbergs Film „Die Nacht“ (1985)
Edith Clever in Hans-Jürgen Syberbergs Film „Die Nacht“ (1985)

Foto: Hans Jürgen Syberberg, Courtesy Syberberg Clever Monologe, film@syberberg.de

Seltsam unangepasst wirkt die Schau in der kulturellen Momentaufnahme der diesjährigen Art Week. Wo andere Ausstellungshäuser, dem Gebot der Stunde folgend, postkoloniale Geschichten erzählen und sich um die rehabilitierende Inklusion nichtwestlicher Perspektiven bemühen – wie etwa die nGbK mit –, und während Eva Fàbregas mit ihren Riesen-Blobs im Hamburger Bahnhof eine Ästhetik, die auf Instagram unter #oddlysatisfying floriert, mit der Seriosität der Minimal Art vermählt, da erscheint der Beitrag der Akademie der Künste am Pariser Platz verhältnismäßig aus der Zeit gefallen. Der erste Eindruck: Bilder, die ihre Motive nicht zu erkennen geben, und Modulationen von Stille, die zwischen konzentriert, magisch und be