Kurator Marc Wellmann über die Ausstellung „ÜberLeben“: „Es geht um Hoffnung“

Berlin Art Week Der Kurator und Kunsthistoriker Marc Wellmann sah den Filmklassiker „Soylent Green“ und stellte fest: der spielt ja heute, im Jahr 2022! Im Haus am Lützowplatz stellt er die Frage, was das nun über unsere Gegenwart aussagt
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 36/2022

Als der Film Soylent Green 1973 in die Kinos kam, schien das Jahr 2022 weit entfernt. Menschenfleisch gibt es nun nicht zu essen, doch die ökologische Katastrophe ist unleugbar. Was hat der Film uns heute noch zu sagen? Dieser und weiteren Fragen widmet sich eine Ausstellung in Berlin-Tiergarten.

der Freitag: Herr Wellmann, als Ausgangspunkt für die Ausstellung haben Sie „Soylent Green“ gewählt, einen Film aus dem Jahr 1973, der von einer überbevölkerten Erde handelt. Warum?

Marc Wellmann: Durch einen Zufall haben wir diesen Film wieder gesehen, der im Jahr 2022 spielt. Und da horcht man auf – das ist ja unsere Gegenwart, wie sie sich der Film vor 50 Jahren vorgestellt hat. Besser gesagt: Wir sind in der Zukunft angelangt. Probleme, die damals schon