Gefährden Kürzungen an der politischen Bildung die Demokratie?

Gespräch Die Bundesregierung will kürzen. Die Bundeszentrale für politische Bildung soll 20 Millionen weniger erhalten. Ob das richtig ist oder die Demokratie gefährdet, darüber lässt sich streiten: mit Frank Richter und Katharina Schmitz
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 36/2023
Belehren wir zu viel? Reden wir zu wenig?
Belehren wir zu viel? Reden wir zu wenig?

Illustration: Johanna Goldmann für der Freitag

Christiane Florin: Als ich damals in Bonn unter anderem Politikwissenschaft studierte, gingen viele aus unserem Seminar mal eben bei der Bundeszentrale für politische Bildung (BpB) vorbei. Deren Bücher waren kostenlos, und wir fühlten uns mit unseren gefüllten Rucksäcken irgendwie als bedeutende Multiplikatoren. Das ist eine Weile her. Die Buchreihen gibt es noch immer, wenn auch nicht mehr gratis. Dafür stehen jetzt digitale Formate zur Verfügung. Ist es richtig, ausgerechnet jetzt, da der Rechtspopulismus so viel Zuspruch erhält, der BpB die Mittel zu kürzen?

Frank Richter: Ich habe nicht in Bonn studiert, sondern in der DDR. Und wenn ich dort ein Heft oder ein Buch der BpB ergattern konnte, lief das meistens über illegale Wege. Als ich vo