Cinema Jenin: Marcus Vetters unheilbare Hoffnung

Kino im Westjordanland Es sollte ein Ort für Palästinenser und Israelis sein. Der Regisseur Marcus Vetter über das Scheitern seines Projekts: Ein Kino in Jenin als Geste der Versöhnung
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 03/2024
Das Cinema Jenin während der Renovierungsarbeiten vor seiner Eröffnung im Jahr 2010
Das Cinema Jenin während der Renovierungsarbeiten vor seiner Eröffnung im Jahr 2010

Foto: Filmperspektive und Pierre John

Als ich am 7. Oktober die Nachrichten über die schrecklichen Ereignisse aus Israel hörte, war ich auf dem Weg in die USA für einen Film über den Internationalen Gerichtshof, den ich gerade für Arte drehe. Die grausame Tat brachte alte Erinnerungen zurück, die mein Unterbewusstsein aus guten Gründen in seinen Tiefen vergraben hat. Die Szene, die ich zuallererst vor Augen hatte, spielte sich am 4. April 2011 im Westjordanland in Jenin ab. Ich war in der Bibliothek von Cinema Jenin, einem Kino, das ich dort die letzten drei Jahre renoviert hatte und über das ich auch einen Film, Cinema Jenin – Die Geschichte eines Traums, gedreht hatte. Es war das brutale Ende eines Projekts, das der Versöhnung dienen sollte.

Jenin war bekannt dafür, dass