Kulturarbeit ist kein Hobby

Honorar 100 statt 264 Euro für eine Moderation, 19.000 statt 63.000 Euro für eine Übersetzung – warum lasse ich mir diese Ausbeutung gefallen?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 13/2024
„Der Traum des Dichters oder, Der Kuss der Muse“ (Paul Cézanne)
„Der Traum des Dichters oder, Der Kuss der Muse“ (Paul Cézanne)

Foto: Bridgeman Images

Ich bin promovierte Philosophin, Buchautorin, Performerin und Übersetzerin. Ich schreibe für namhafte Medien, stehe regelmäßig bei einem Staatstheater auf der Bühne, halte Vorträge, mache Radio. Mein Einkommen liegt unter dem Existenzminimum.

Das letzte Jahr habe ich vor allem damit verbracht, ein Buch zu schreiben, für das ich vom Verlag einen Vorschuss von 5.000 Euro bekommen habe (abzüglich der 15 Prozent Provision für meine Agentin). Dazwischen habe ich kleinere Aufträge übernommen, einen Radiobeitrag (350 Euro für eine gute Woche Arbeit) oder einen Artikel für eine Zeitschrift (660 Euro für circa einen Monat Arbeit). Von diesem Einkommen muss ich nicht nur meinen Lebensunterhalt bestreiten, sondern auch meine Bü