Mit falschem Pathos wird hier nichts aufgedonnert

Sachlich Richtig Prof. Erhard Schütz liest Bücher über Mode, Grottenolme und die unsterbliche Maria Callas
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 35/2023
Mit falschem Pathos wird hier nichts aufgedonnert

Charles Cleveland Nutting/Wikimedia Commons

Bei Metamorphosen denkt man an Ovid, an Damen, die wahlweise Spinnen oder Olivenbäume werden, Herren zu Ochsen oder Steinen. Der italienische Biologe Marco Di Domenico zeigt unter Reverenz an Ovid, wie sehr die Vielfalt des Lebens auf dem Planeten durch reale Verwandlungen geprägt ist. Zwar gehört unsere Spezies Mensch zu den sich linear entfaltenden, aber selbst die haben teil an der großen Metamorphose, wenngleich nicht so wie die Qualle Turritopsis, die ihren Lebenszyklus umkehren kann. Vertrauter sind einem metamorphotisch die Schmetterlinge. Aber die sind nur ein ästhetisches Tüpfelchen auf einem Alphabet von sich auf bizarrste Weise wandelnden Lebewesen, von Aalen über Glühwürmchen, Grottenolme, Libellen, Quallen, Wanderheuschrecken bis hi