Chinas Vorsitz im UN-Sicherheitsrat schafft Raum für Friedensangebote

Diplomatie Da der außenpolitischen Kultur Pekings die kolonialistische und kulturmissionarische Hybris fremd sind, fallen Initiativen zur Beendigung des Gaza-Krieges möglicherweise auf fruchtbaren Boden, wenn sich alle bewegen
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Zhang Jun leitet seit November als turnusmäßiger Vorsitzender den UN-Sicherheitsrat
Zhang Jun leitet seit November als turnusmäßiger Vorsitzender den UN-Sicherheitsrat

Foto: Xinhua/Imago

Kurz vor seinem Tod, im Sommer 2020, als die Welt unter der Covid-Erschütterung bebte, wandte sich der ehemalige britische Großrabbiner Baron Jonathan Sacks noch einmal an die Öffentlichkeit. Wie wunderbar es sei, „Zeit mit Menschen zu verbringen, die völlig anders sind als man selbst, und herauszufinden, wie vieles uns gemeinsam ist.“ Sacks lenkte den Blick über religiöse, ideologische und kulturelle Fraktionen hinaus: „Gott ist auf der Seite des Spiels der Menschheit, nicht auf der Seite einer Partei“.

Was nach romantischer Verklärung klingt, entpuppt sich als Türöffner. Es geht um die hohe Kunst, aus Freiheit selbstbestimmt zu handeln; nicht aus Gewohnheit schädliche Muster fortzuschreiben. Darum zitierte Jonathan