Kambodscha 1979: Die Hölle auf Erden

Zeitgeschichte Als vietnamesische Militärs vor 45 Jahren die regierenden Khmer Rouge aus Phnom Penh vertreiben, endet eine Terrorherrschaft – deren ultramaoistischer Gesellschaftsentwurf in Kambodscha 1,7 Millionen Menschen auf dem Gewissen hat
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 03/2024
Phnom Penh, 17. April 1975: Ein Rote-Khmer-Kämpfer zwingt Besitzer eines Ladens, diesen zu verlassen
Phnom Penh, 17. April 1975: Ein Rote-Khmer-Kämpfer zwingt Besitzer eines Ladens, diesen zu verlassen

Foto: Christoph Froehder/AP/dpa

Die Vorhut des radikalen Umsturzes meldet sich am 16. April 1975 mit einer Botschaft im Radio. „Geliebte Brüder und Schwestern, Arbeiter, Jugendliche, Schüler, Lehrer und Funktionäre, jetzt ist die Zeit gekommen! Hier sind die Streitkräfte der Volksbefreiung! Es ist Zeit, sich zu erheben und Phnom Penh zu befreien!“ Verbreitet wird das am Vorabend der Machtübernahme durch die Roten Khmer. General Lon Nol, autoritär regierender Präsident von Amerikas Gnaden, ist bereits geflohen. Von 1970 an hat er zusammen mit der US-Regierung unter Richard Nixon und Henry Kissinger völkerrechtswidrige Flächenbombardements auf ländliche Gebiete, vornehmlich im Osten Kambodschas, zu verantworten. Deren Ziel, die südvietnamesische Befreiungsf