Spanien: Die Regierungsbildung hängt am seidenen Faden

Analyse Spaniens Sozialisten suchen nach dem Konsens mit Carles Puigdemonts Partei Junts per Catalunya, damit eine Investitur des Noch-Premiers Pedro Sánchez gelingt. Dabei balancieren sie an der Abbruchkante zur Verfassungstreue
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 45/2023
Seine Regierungsbildung ist eine Gratwanderung: Spaniens Premierminister Pedro Sánchez
Seine Regierungsbildung ist eine Gratwanderung: Spaniens Premierminister Pedro Sánchez

Foto: Imago/ABACAPRESS

Ende Oktober ging ein Foto durch die spanischen Medien. Es zeigte Carles Puigdemont und Santo Cerdán. Ersterer Ex-Präsident Kataloniens, 2017 aus dem Amt gejagt, seither im belgischen Exil und weiter tonangebend in der katalanischen Partei Junts per Catalunya – der andere Unterhändler des sozialistischen PSOE. Die Aufnahme korrespondierte mit der Nachricht, dass eine Einigung zwischen beiden Parteien bevorstehe und bald auch die andere katalanische Partei ERC dazustoßen werde. Es fehlte dem Treffen Puigdemont-Cerdán nicht an Brisanz. An der Wand des Büros, in dem man sich sah, war das Bild einer Wahlurne aus der Zeit des verbotenen Referendums vom 1. Oktober 2017 zu sehen, seinerzeit der Grund für Puigdemonts Amtsenthebung.

PSOE, ERC und Junts per Ca