Psychologin: „Hinter der Debatte über Gendern und Transfrauen verbergen sich Ur-Ängste“

Im Gespräch Schon wieder über das Gendern reden, reicht es nicht? Nein, findet die Psychologin Sonja Sorg: In Zeiten der Krise halten sich viele am Geschlecht fest. Wenn es durch das Selbstbestimmungsgesetz zu wackeln scheint, verunsichert das viele
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 26/2023
„Wenn Friedrich Merz gegen das Gendersternchen wettert, erteilt er damit die Erlaubnis, queere Menschen zu hassen“
„Wenn Friedrich Merz gegen das Gendersternchen wettert, erteilt er damit die Erlaubnis, queere Menschen zu hassen“

Foto: Melody Melamed

Gerade einmal fünf Prozent der Babyboomer identifizieren sich als lesbisch, schwul, bisexuell oder transgeschlechtlich – bei der jüngeren Generation sind es schon 22 Prozent. Queeres Leben wird in Deutschland sichtbarer, und die Bundesregierung plant ein Gesetz, mit dem die Änderung des Geschlechtseintrags beim Standesamt vereinfacht werden soll. Was die einen als Erleichterung geschlechtlicher Vielfalt feiern, alarmiert andere, die traditionelle Weiblichkeit und Männlichkeit in Gefahr sehen. Die Psychologin Sonja Sorg ist auf den Umgang mit Geschlechtsidentitäten spezialisiert. Kann sie auch die Sorge vor einer Verqueerung der Gesellschaft nachvollziehen?

der Freitag: Frau Sorg, wird queere Sexualität und Transgender gerade eine Art Modetrend?

Sonja Sorg: