Ignorantes Klima – sind wir noch zu retten?
Das Wetter wird immer extremer: Hitzewellen, Dürren, Stürme und Hochwasser begleiten vor allem die Sommermonate. Sind das nur Wetterphänomene oder Zeichen des Klimawandels? Und wer sind eigentlich die Schuldigen? Länder und Regierungen, Wirtschaft und Kapitalismus oder die Menschheit an sich? Diese Fragen versucht Physikerin und Philosophin Friederike Otto in Ihrem aktuellen Buch „Wütendes Wetter“ zu beantworten. Sie leitet als stellvertretende Direktorin das Environmental Change Institute in Oxford und untersucht Wetterphänomene. Vor fünf Jahren hat sie die neue wissenschaftliche Ausrichtung Attribution Science, zu Deutsch: „Zuordnungswissenschaft” mitbegründet. Ihre Methodik beruht darauf, die reale Welt mit einer heilen Parallelwelt ohne Treibhauseffekt zu vergleichen und so die Ursachen für einzelne Wetterphänomene bestimmen zu können. „Die Zahlen belegen: Eine Hitzewelle wie in Deutschland 2018 ist durch den Klimawandel mindestens doppelt so wahrscheinlich geworden wie früher“, so die Wissenschaftlerin. Ihr Ziel: Politiker sollen sich nicht mehr auf einen generellen Klimawandel berufen können, um Missmanagement und eigenes Versagen zu vertuschen.
Jakob Augstein diskutiert mit Friederike Otto über Klimapolitik, realisierbare Utopien, Protestkultur und natürlich das Wetter
Jakob Augstein ist seit 2008 Verleger und Chefredakteur der Wochenzeitung „der Freitag“. 1967 in Hamburg geboren, studierte er von 1989 bis 1993 Politik an der Freien Universität Berlin und am Institut d'études politiques de Paris. Er war zehn Jahre lang für die Süddeutsche Zeitung als Reporter in Berlin und den neuen Bundesländern unterwegs. Von 2011 bis 2018 schrieb er die Kolumne „Im Zweifel links“ auf „Spiegel online“ und liefert sich mit dem stellvertretenden Chefredakteur der Bildzeitung, Nikolaus Blome, in der Phoenix-Sendung „Augstein und Blome“ einen wöchentlichen Schlagabtausch zum politischen Thema der Woche.
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