Verhaftung von Ex-RAF-Mitglied Daniela Klette: Banalität des Wer-weiß-wie-Bösen

RAF Die Polizei brüstet sich mit einem Erfolg, an dem auch Podcaster beteiligt gewesen sein wollen – die Aufregung um die Verhaftung Daniela Klettes zeigt: Die Verfolgung der RAF in Zeiten von True Crime wird zum gespenstischen Spektakel
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 10/2024
Hui Buh! Die Vergespensterung des Wirklichen funktioniert ebenso wenig wie die Verwirklichung des Gespenstischen
Hui Buh! Die Vergespensterung des Wirklichen funktioniert ebenso wenig wie die Verwirklichung des Gespenstischen

Montage: der Freitag / Material: BKA

Es gibt Ereignisse, deren Hauptfunktion es ist, um mit Michel Foucault zu sprechen, „gewisse Fragen aufzuwirbeln“. Das Aufwirbeln setzt eine bizarre Mischung von Impulsen und Gefühlen frei, Lust, Angst, Sadismus und Scham. Der Stoff, aus dem unsere Mediengeschichten gemacht sind. Eigentlich.

Ende Februar des Jahres 2024. In einem Kreuzberger Mietshaus wird die Ex-Terroristin Daniela Klette aus der sogenannten dritten Generation der RAF verhaftet, die hier unter falschem Namen und mit einem für eine alleinstehende Dame von 65 Jahren nicht untypischen Sozialverhalten lebt. Ein wenig brasilianischer Tanz, ein wenig Karneval der Kulturen, genügend nachbarschaftliche Freundlichkeit, nicht einmal politische Meinungen soll sie geäußert haben. Wer oder was hat z