Rebellion in Russland: Vom Aufständischen zum Exilanten

Auf dem Rückzug Jewgeni Prigoschin wollte die halbe russische Armee mit sich reißen, nun winkt ihm ein Exil im Land von Alexander Lukaschenko. Aufruhr und Aufmarsch sind vorerst beendet. Die Konflikte über die Kriegsführung in der Ukraine bleiben
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Ansprache von Jewgeni Prigoschin am 24. Juni 2023 außerhalb von Rostow am Don: „Ich denke, dass die halbe Armee mit uns geht“
Ansprache von Jewgeni Prigoschin am 24. Juni 2023 außerhalb von Rostow am Don: „Ich denke, dass die halbe Armee mit uns geht“

Foto: Imago/Zuma Wire

Was am 24. Juni 2023 in Russland geschah, hätte sich ein Hollywood-Regisseur für Horrorfilme ausdenken können. Im größten Flächenland der Welt, einer Atommacht, drohten bewaffnete Söldner, auf die Hauptstadt zu marschieren.

Jewgeni Prigoschin, Chef der Wagner-Gruppe mit einem Personalbestand etwa 25.000 Mann, wollte „Gerechtigkeit für Russland“ erkämpfen. Seine Parole: „Wir gehen nach Moskau.“ Die Antwort Wladimir Putins ließ nicht lange auf sich warten. In einer Fernsehansprache an die Bevölkerung ließ er keinen Zweifel, dass „jeder innere Aufruhr“ „eine tödliche Bedrohung für unsere Staatlichkeit ist“. Daher, so Putin, würden die „Maßnahmen zur Verteidigung