Rückkehr in den Osten: Der Wind hat sich gedreht

Ostfrauen Sie war eine von Hunderttausenden gut ausgebildeten Frauen im Osten, die nach der Wende in den Westen gingen. Nun kehrt die Sozialarbeiterin Andrea Guth zurück in ihre Heimat, nach Teltow. Zusammen mit ihrer Tochter – und deren Kindern
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 39/2023
Frauen waren in der DDR sehr präsent: Auch bei der Neunutzung ausge­dienter Trabbis (2008)
Frauen waren in der DDR sehr präsent: Auch bei der Neunutzung ausge­dienter Trabbis (2008)

Foto: Ute Mahler/Ostkreuz

Der Osten ist weiblich! Im Wendejahr 1989 stimmte das. Nicht zu 100 Prozent, aber zu weit über 90. Fast alle Frauen in der DDR arbeiteten damals. Als Verkäuferinnen, in Krankenhäusern und Schulen, als Ingenieurinnen, auf dem Bau und in Kraftwerken. Die meisten Frauen, gerade in den sogenannten typischen Männerberufen, legten dabei noch nicht einmal großen Wert auf ihre weibliche Berufsbezeichnung. Sie machten einfach ihren Job, nicht selten Karriere; Kinder und Hausarbeit dazu. An den Universitäten, in den Hörsälen herrschte ein ziemlicher Gleichklang: Ende der 1980er Jahre waren 50 Prozent der Studierenden weiblich. Dass Frauen einem Land derart ihren Stempel aufdrückten, das war einmalig. In Europa, aber auch weltweit.

Genauso einmalig war dann