Ausstellung „Wer wir sind“ in Bonn: Migration als Menschenrecht

Kunst Die Ausstellung „Wer wir sind“ stellt in der Bundeskunsthalle Bonn allerlei Fragen an das Einwanderungsland Deutschland. Eine gnadenlose wie poetische Konfrontation mit deutschen Gepflogen- und Verlogenheiten
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 24/2023
Wer gehört (nicht) zu dieser Institution? Lerato Shadi bei ihrer performativen Installation „Batho Ba Ha Ba Tlhaloganye“
Wer gehört (nicht) zu dieser Institution? Lerato Shadi bei ihrer performativen Installation „Batho Ba Ha Ba Tlhaloganye“

Courtesy Lerato Shadi + Blank Projects, Kapstadt, Foto: Dewil.ch (CC BY-NC-ND)

Die Bundeskunsthalle in Bonn – oder genauer: die Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland – ist ein quadratischer Klotz, dessen Äußeres an einen Trutzbunker erinnert. Die Ausstellung Wer wir sind soll jedoch in eine entgegengesetzte Richtung weisen: Offenheit und Vielfalt soll sie demonstrieren, als Bekenntnis zu einer schlichten Tatsache, welche die Regierungserklärung von 2021 so formuliert hat: „Deutschland ist ein Einwanderungsland. Darum ist es höchste Zeit, dass wir uns auch als Einwanderungs- und Integrationsgesellschaft begreifen.“

Wer wir sind ruft als Echo dieses reformierten Selbstverständnisses ein „Wir“ aus, das vage bleibt: Vielleicht umfasst es alle, die hier leben, vielleicht nur diejenigen, die