75 Jahre NATO: Sie ist stärker denn je und fühlt sich bedrohter denn je

Zeitgeschichte Zwölf Staaten gründen am 4. April 1949 die NATO. Zunächst ist für den Militärpakt eine Frist von 20 Jahren vorgesehen, doch dann wird Existenzsicherung zum Markenzeichen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 14/2024
Kriegstüchtig 1958: Minister Strauß (dunkler Hut) und Kanzler Adenauer (heller Hut) lassen sich den Panzer HS 30 erklären
Kriegstüchtig 1958: Minister Strauß (dunkler Hut) und Kanzler Adenauer (heller Hut) lassen sich den Panzer HS 30 erklären

Foto: Ullstein

Ein Sprichwort sagt: „Totgesagte leben länger.“ Es könnte auch für die NATO gelten. Denn sie begeht am 4. April den 75. Geburtstag ihrer Gründung und hat nicht nur das Ende des Ost-West-Konflikts überlebt, sondern ebenso die erste Amtszeit von Donald Trump, der den Pakt für obsolet erklärte. Auch der Eindruck von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, die NATO sei hirntot, stellte sich als Fehlurteil heraus. Fünf Jahre später ist das Bündnis um Nordmazedonien (2020), Finnland (2023) und Schweden (2024) auf 32 Staaten gewachsen. Nach dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine ist seine verteidigungspolitische Relevanz für Europa unstrittig. Freilich setzt die NATO bislang zu einseitig auf die militärische Karte u