Polens Premier Donald Tusk lässt im EU-Ranking die Muskeln spielen

Aufstieg Ein gesteigertes Selbstwertgefühl resultiert aus dem Part, der Polen als Frontstaat im Ukraine-Krieg zufällt. Die EU wird sich wohl oder übel damit arrangieren müssen, dass Warschau seinen Interessen mehr Geltung verschafft
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 09/2024
Donald Tusk hat fest im Blick, was der rechtskonservativen Vorgänger-Regierung verwehrt war: In der EU eine Rolle zu spielen
Donald Tusk hat fest im Blick, was der rechtskonservativen Vorgänger-Regierung verwehrt war: In der EU eine Rolle zu spielen

Foto: Omar Marques/aa/dpa

Es waren nur Worte, doch noch in seiner ersten Amtszeit von 2007 bis 2014 hätte es Polens derzeitiger Regierungschef Donald Tusk kaum gewagt, dem wichtigsten Verbündeten deutlich und öffentlichkeitswirksam ins Gewissen zu reden. Als im US-Senat am 7. Februar wegen des Vetos der Republikaner ein Gesetzespaket für die militärische Unterstützung der Ukraine im Wert von 60 Milliarden Dollar zu Fall kam, kommentierte Tusk auf der Plattform „X“: „Ronald Reagan, der uns geholfen hat, unsere Freiheit und Unabhängigkeit wiederzuerlangen, muss sich heute im Grab umdrehen. Schämt euch!“ Und beim Besuch des kanadischen Premiers Justin Trudeau zu Wochenbeginn in Warschau monierte Tusk, die der Ukraine zugesicherten Waffen würden zu la