Preissturz: Polnische Landwirte machen gegen ukrainisches Getreide mobil

Meinung Lange Zeit galt Polen als nahezu bedingungsloser Unterstützer der Ukraine. Beim Besuch von Präsident Wolodymyr Selenskyj in Warschau werden erstmals auch konkrete Forderungen an Kiew gestellt. Wie werden sie erfüllt?
Exklusiv für Abonnent:innen
Der ukrainische Präsident und der polnische Premierminister in Warschau
Der ukrainische Präsident und der polnische Premierminister in Warschau

Foto: IMAGO / Eastnews

Es hat schon eine gewisse Symbolik, dass Polens Agrarminister Henryk Kowalczyk just am Tag des Besuchs des ukrainischen Staatschefs Wolodymyr Selenskyj in Warschau von seinem Amt zurückgetreten ist. Der Ukraine-Krieg hat zuletzt hunderttausende Landwirte an der Weichsel in die Bredouille gebracht. Der Grund: ukrainische Getreideexporte werden seit Monaten verstärkt über Polen und andere osteuropäische Länder wie Bulgarien abgewickelt.

Polens Bauernverbände kritisieren, das Getreide komme größtenteils nicht in den eigentlichen Zielländern an, sondern werde verstärkt in Polen verkauft. Dadurch fallen die Preise, Polens Landwirte sitzen auf vollen Speichern und protestierten seit 20 Tagen landesweit. Unter Druck gesetzt und von steigenden Umfra