Deborah Feldman: „Jüdische Vielfalt ist kein Kuschelbegriff“

Im Gespräch Die SPD will Antisemiten die Staatsbürgerschaft entziehen. Deborah Feldman hält für möglich, dass sie eines Tages mitgemeint sein könnte, weil sie die israelische Regierung von Benjamin Netanjahu kritisiert. Ein Gespräch mit Jakob Augstein
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 05/2024
Deborah Feldman: „2022 sind meine Papiere aus den USA abgelaufen. Nun lasse ich die erneuern“
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Foto: Philipp Plum für der Freitag

Helle Aufregung wenige Stunden vor der Veranstaltung: Das Kaminzimmer im Literaturhaus, wo sich Deborah Feldman und Jakob Augstein eigentlich unterhalten wollten, wird aus allen Nähten platzen! Feldman ist so bekannt, dass sich wahnsinnig viele Gäste angemeldet haben, die Warteliste ist lang. Also findet das Gespräch in einem größeren Saal statt, eine Etage höher. Dort spricht die Bestsellerautorin über jüdische Identität – und über die Kosten, wenn man sie aufgibt.

Jakob Augstein: Deborah, wie lässt sich das Judentum am ehesten definieren?

Deborah Feldman: Da gibt es sehr viele Antworten, und die konkurrieren alle miteinander. Es gibt die Religion, die Kultur, die Ethnizität. Israel versucht immer, die große Gemeinsamkei