Erstmal die Füße still halten: Giorgia Meloni mimt die brave Europäerin

Sachzwänge Italiens künftige Regierung braucht wegen zu hoher Staatsschulden dringend die Corona-Hilfsgelder aus Brüssel und wird deshalb erstmal jeden Zwist vermeiden
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 40/2022
Postenvergabe unter Meloni an – da kann man schonmal ins Schwitzen kommen: Silvio Berlusconi und Matteo Salvini
Postenvergabe unter Meloni an – da kann man schonmal ins Schwitzen kommen: Silvio Berlusconi und Matteo Salvini

Foto: Franco Origlia/Getty Images

Selbst die Bischöfe machen sich Sorgen. Gleich nach der Wahl richtete ihr Präsident, Kardinal Matteo Zuppi, mahnende Worte an die künftige rechte Regierung: Sie möge die Armen und Schwachen nicht aus dem Blick verlieren, ebenso wenig Geflüchtete und Migranten. Auch der ökologische Umbau müsse vorangetrieben werden, so Zuppi. Sein Glaubensbruder, Kardinal Michael Czerny, ergänzte, Migration sei ein „seit Jahrtausenden“ geltendes Recht.

Dass Kirchenmänner mit Appellen die Regierungspolitik beeinflussen, ist wenig wahrscheinlich. Denn das Votum vom 25. September brachte das Ergebnis, das prognostiziert worden ist: einen klaren Sieg des Rechtsblocks, der auf 43,8 Prozent kam, bestehend aus Giorgia Melonis postfaschistischen Fratelli dR