Deutschlands Außenpolitik: Mehr Pragmatismus wagen

Diplomatie Der Wertefundamentalismus von Grünen-Außenministerin Annalena Baerbock und die Panikmache von SPD-Verteidigungsminister Boris Pistorius stehen einer vernünftigen Sicherheitspolitik im Weg
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 01/2024
Wer sich zum Krieg ertüchtigt, braucht rote Linien nicht mehr zu fürchten ...
Wer sich zum Krieg ertüchtigt, braucht rote Linien nicht mehr zu fürchten ...

Foto: Odd Andersen/AFP via Getty Images

Wir leben in einer Ära der Gewalt in den internationalen Beziehungen – ob das neu ist, darüber lässt sich streiten. Jedenfalls gibt es zu Beginn des Jahres 2024 eine Zahl, Intensität und Dauer von bewaffneten Konflikten wie seit 1990 nicht mehr. Der damalige Außenminister Frank-Walter Steinmeier sprach 2014 davon, dass die Welt „aus den Fugen“ sei; zehn Jahre später muss man wohl eher sagen: Sie steht in gewisser Hinsicht in Flammen. Neben den die westlichen Öffentlichkeiten bestimmenden Hotspots Ukraine und Nahost gilt dies für massive Gewalt im Südkaukasus oder im Jemen, im Sudan ebenso wie in Äthiopien, und der Militärputsch in Niger war der sechste Staatsstreich in der Sahelzone seit 2020, betroffen davon auch die