Militärputsch in Niger: Ist das die Zeitenwende?

Meinung Das vom Westen am stärksten hofierte Land in der Sahelzone hat seit Ende Juli eine antiwestliche Militärregierung. Wie das? Hans-Georg Ehrhart ordnet die aktuellen Entwicklungen in Niger ein
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 32/2023
Nigers Hauptstadt Niameys am 8. August: Viele Bürger und Bürgerinnen des Landes begrüßen den Umsturz
Nigers Hauptstadt Niameys am 8. August: Viele Bürger und Bürgerinnen des Landes begrüßen den Umsturz

Foto: AFP/Getty Images

Bisher galt in einer krisengeschüttelten Region die Zusammenarbeit zwischen Regierungen in Niamey und westlichen Partnern als exzellent – besonders seit Mali nach zwei Militärcoups erst die Ex-Kolonialmacht Frankreich aus dem Land haben wollte, die UN-Mission MINUSMA samt Bundeswehrkontingent bis Ende 2023 zum Abzug aufforderte und sich russischen Beistands versicherte.

Da die Wagner-Gruppe bereits in anderen afrikanischen Ländern aktiv ist, befürchten manche ein weiteres russisches Vorrücken in der einst französischen Domäne. Die US-Diplomatin Victoria Nuland war gerade in Niamey, um die neue Regierung dort vor einer Allianz mit Russland zu warnen. Schließlich ist Niger seit dem Rauswurf aus Mali die strategische Drehscheibe westlicher Sahel-Po