Der Papst zur Ukraine: Jede Wahrheit braucht einen Mutigen, der sie ausspricht

Meinung Gegenüber dem Schweizer Fernsehkanal RSI hat das Oberhaupt der katholischen Kirche Kiew ermutigt, die Konsequenzen aus der bedrohlichen Kriegslage zu ziehen. Wenn man sehe, dass „die Dinge nicht gut laufen“, brauche es den Mut zu verhandeln
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Um Frieden bemüht: Papst Franziskus
Um Frieden bemüht: Papst Franziskus

Foto: Alberto Pizzoli/AFP/Getty Images

Papst Franziskus hat mutig gesprochen und zugleich eine Wahrheit ausgesprochen. In einem Interview mit dem Schweizer Fernsehsender RSI hat er erklärt, es sei stärker, „der die Situation erkennt, der an das Volk denkt und den Mut hat, die weiße Flagge zu schwenken und zu verhandeln“.

Es fällt nicht schwer, das Wort „weiße Flagge hissen“ als Defätismus zu diffamieren. Genauso läuft die fast schon gleichgeschaltete Wahrnehmung in den westlichen Hauptstädten wie auch in der Ukraine selbst. Die deutsche Presse überbietet sich in Empörung und schreibt von „Kapitulationserklärung der Friedensethik“ (Kölner Stadtanzeiger). „Papst Franziskus knickt vor Putins Weltbild ein“, heißt es in de