Die SED-Führung erwägt kurz, ihre Sportler heimzuholen

München 1972 Ein Schock. Das Attentat auf israelische Sportler droht der DDR die Olympia-Erfolge zu verderben. Und so beschließt die Führungsriege der DDR, dass ihre Sportler nicht an der Trauerfeier teilnehmen dürfen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 33/2022
Beim Einlaufen zu den Olympischen Spielen 1972 standen die Zeichen noch auf Erfolg
Beim Einlaufen zu den Olympischen Spielen 1972 standen die Zeichen noch auf Erfolg

Foto: Imago / Karl-Heinz Stana

Die Frauenkirche kommt ins Bild, der Justizpalast, Kameraschwenk über Münchens Altstadt. „Hier meldet sich das Fernsehen der Deutschen Demokratischen Republik“ – der Adlershofer Reporter spricht feierlich-getragen – „mit seiner ersten großen Direktübertragung von den 20. Olympischen Sommerspielen 1972, bei denen zum ersten Mal eine selbstständige Olympiamannschaft der DDR mit allen souveränen Rechten teilnimmt.“ 26. August 1972, Premierenfieber. Kampf und Krampf (nie wirklich) gemeinsamer deutscher Olympia- und WM-Mannschaften sind endlich ausgestanden. Der Bastard DDR, bis dato delegitimiert, darf eigenständig mitturnen, Handball spielen, fechten oder rudern, sportliche Siege selbst einfahren. Siege – ausgerechne