Warum wir nicht von K.-o.-Tropfen sprechen sollten

Missbrauch In der Berichterstattung über mutmaßliches Drogen-Spiking hat sich ein Begriff eingeschlichen, der Tätern nützt und ein misogynes Frauenbild reproduziert
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Vorsicht, nicht trinken
Vorsicht, nicht trinken

Foto: Imago/Panthermedia

Nicht nur wegen der aktuellen Vorwürfe gegen die Band Rammstein, auch wegen eines besonders ekelhaften Falles innerhalb der Berliner Polizei, ist derzeit wieder viel von sogenannten K.-o.-Tropfen zu lesen, die heimlich verabreicht werden, um Menschen wehrlos zu machen. Allerdings: K.-o.-Tropfen gibt es nicht. Was es gibt: um die 100 Substanzen, Medikamente oder Chemikalien, die bei falscher Einnahme zu Erinnerungslücken, Schläfrigkeit, eingeschränkter Mobilität führen können und deswegen auch bei Straftaten eingesetzt werden. Nicht alle sind flüssig, nicht alle bewirken einen Knockout. Und diese Ungenauigkeit ist gefährlich.

Aber es ist ein verführerisches Thema, steckt doch alles drin, um Klicks zu generieren: unterdrückte Frauen, eine