Anne Rabes „Die Möglichkeit von Glück“: Aus der Schreibtrickmaschine

Gegenwartsbefindlichkeit Nazi-Deutschland, DDR, Wende – und das Innenleben einer Familie. Steht auf dem Cover von Anne Rabes „Die Möglichkeit von Glück“ wirklich „Roman“?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 28/2023
Es stört in diesem Roman auch die sehr erwachsene Witzigkeit der zehnjährigen Ich-Erzählerin
Es stört in diesem Roman auch die sehr erwachsene Witzigkeit der zehnjährigen Ich-Erzählerin

Foto: Rolf Zöllner/Imago Images

Dieser Roman ist ein Unfall. Jedoch keiner, bei dem man nicht aufhören könnte, hinzuschauen. Sondern einer, bei dem sich allerlei Teile wild ineinanderschieben, gegeneinander laufen, der schnell aber auch etwas fad wird: große Spannung entwickelt sich nicht. Vielleicht ist Die Möglichkeit von Glück deshalb ein Roman, der etwas über den Umgang einer jüngeren Generation mit Vergangenheit und Geschichte aussagt. Während Katja Hoyer, Jahrgang 1985, in ihrer viel diskutierten Studie Diesseits der Mauer (der Freitag 19/2023) die DDR mit sanftem Historienyoga nostalgiefähig machen will, scheint die DDR bei Anne Rabe auch als Ladestation literarischer Schreckenssuche nützlich zu sein.

Und so muss man sich das vorstellen: 1986 wird Protagonistin Stin