Privatschulen, Kryptowährungen, Steueroasen: Eine sanfte Sezession

Zukunft „Kapitalismus ohne Demokratie“ oder Abkehr vom Gemeinwesen – was dann blüht, hat der Historiker Quinn Slobodian untersucht
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 49/2023
In Gated Communities gelten private Regeln
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Foto: Mario Tama/Getty Images

Was wäre denn, wenn der Staat morgen aufhören würde zu existieren? Das ist jetzt nicht die Frage, die sich Quinn Slobodian in einem Kreuzberger Veranstaltungsraum (früher ein Sozialbau) stellt. Sondern die Frage, sagt Quinn Slobodian, die sich Anarcho-Kapitalisten stellten. Weil sie einen Blick darauf öffnet, was bliebe, was wichtig wäre. Und was sich als unwichtiger Ballast abwerfen lassen könnte.

Slobodian ist Historiker, in seiner Untersuchung Globalisten (Suhrkamp 2018) hat er sich durch die ideengeschichtliche Basis internationaler Freihandelsverbünde gearbeitet. Und festgehalten, dass die Globalisten – Wilhelm Röpke, Friedrich August von Hayek oder Ludwig von Mises – darauf drängten, dass nach dem Ende der Imperien des 19.