Javier Milei ist ein Monster des Mainstreams: Quinn Slobodian über Argentiniens Wahlsieger

Neoliberalismus Er verkleidet sich, und viele bekommen bei ihm das Gruseln: Doch Argentiniens gewählter Präsident Javier Milei steht für nichts bahnbrechend Neues – an seinem Plan zur Dollarisierung üben sogar libertäre Freunde Kritik
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Argentiniens künftiger Präsident Javier Milei kann eine Reihe von tadellos Mainstream-kompatiblen Referenzen vorweisen.
Argentiniens künftiger Präsident Javier Milei kann eine Reihe von tadellos Mainstream-kompatiblen Referenzen vorweisen.

Foto: Tomas Cuesta/Getty Images

Argentinien hat vor Kurzem einen selbsternannten Anarchokapitalisten zum nächsten Präsidenten gewählt. Die Kommentare und Reaktionen darauf lassen Javier Milei wie ein Ungeheuer erscheinen. In vielerlei Hinsicht hat der 53-jährige ehemalige Wirtschaftswissenschaftler diese Darstellung selbst befördert: Sein AC/DC-Haarschnitt, das Schwingen einer Kettensäge bei Kundgebungen und seine Pin-up-Freundin provozieren absichtlich die Normen der Mäßigung und des Anstands, die in manchen Kreisen von respektablen Politikern erwartet werden. Seine Auftritte als Captain Ancap“ auf Comic-Kongressen, in Trikots und mit einem Dreizack in der Hand, verstärken diesen Eindruck noch.

Was Donald Trump zu Mileis Wahlsieg sagt

Aber es gibt zwei Gründe,