Kohei Saito begeistert Berlin: Alle wollen wissen, wie „Degrowth-Communism“ geht

Marxismus Kohei Saito, der japanische Shooting-Star der marxistischen Philosophie, erklärt, wie er sich das Ende der Ausbeutung von Natur und Mensch vorstellt – und er geht mit gutem Beispiel voran
Exklusiv für Abonnent:innen
Kohei Saito hält große gesellschaftliche Umwälzungen für möglich
Kohei Saito hält große gesellschaftliche Umwälzungen für möglich

Foto: Kenshu Shintsubo

Lange Schlangen vor dem Haus der Rosa-Luxemburg-Stiftung am Berliner Ostbahnhof; 500 Anmeldungen hatte es gegeben. Als die Veranstaltung beginnt, sitzen zahlreiche (vor allem junge) Zuschauer*innen auf dem Boden; per Livestream wird die Veranstaltung im Netz übertragen.

Das große Interesse gilt dem Buch eines japanischen Philosophen. Kohei Saito, erst 36 Jahre alt und Associate Professor an der Universität von Tokio, hat es geschrieben. Der Titel des japanischen Originals ist im Untertitel ins Deutsche übersetzt: „Das Kapital im Anthropozän“. Der deutsche Verlag dtv hingegen titelt reißerisch: Systemsturz. Der Sieg der Natur über den Kapitalismus.

Big in Japan

Mit seiner marxistisch fundierten Kapitalismus-Kritik hat Kohei Saito einen Bestseller