Bis zuletzt gab es alle möglichen Spekulation über den Verlauf des Treffens. Auch an Querschüssen und Sabotage fehlte es nicht. Trump-Anwalt Rudy Giuliani gab vor Tagen zum Besten, dass der nordkoreanische Staatschef Kim Jong-un „auf Händen und Knien“ um einen Gipfel mit Trump „angebettelt“ habe. Sicherheitsberater John Bolton konnte sich den Vergleich mit dem Verzicht auf Nuklearprogramm Libyens nicht verkneifen und rief damit unwillkürlich den Lynchmord an dessen Machthaber Muammar al-Gaddafi im Oktober 2011 ins Gedächtnis. NATO-Maschinen hatten sich während der Tat für die Luftüberwachung zuständig gefühlt.
Auch demokratische Politiker in Washington ermahnten Trump vor dem Treffen, die eigenen Sicherheitsinteressen nicht preiszugeben. Sie taten das, obwohl es demokratische Präsidenten nie auf die Schwelle einer solchen Begegnung geschafft hatten. Bill Clinton erwog einst ein Treffen mit Kim Jong-il, dem Vater von Kim Jong-un, wollte dann aber nicht dabei bleiben. Sein republikanischer Nachfolger George W. Bush zerstörte, was an Ansätzen vorhanden war, als er den missliebigen Staat als Teil einer „Achse des Bösen“ schmähte.
Dealmaker im Hintergrund
Die bisherige US-Nordkorea-Politik kam nie bis Singapur. Bis dorthin kam allein Donald Trump. Dabei sollte ein Moment aus dem Umfeld dieses Gipfels nicht unbeachtet bleiben. Ein entscheidender Dealmaker im Hintergrund war der südkoreanische Präsident Moon Jae-in, der als Verfechter der Sonnenscheinpolitik des einstigen Staatschefs Kim Dae Jung, den Weg zum Spitzentreffen ebnen half.
Dem wird nun Rechnung getragen, indem Seoul in die jetzt getroffenen Vereinbarungen eingebunden ist, was als Rückhalt plötzlich entdeckten gegenseitigen Verständnisses zwischen Washington und Pjöngjang vonnöten scheint. Erst die nächsten Wochen und Monate werden zeigen, ob sich das Verhältnis wirklich entspannt – und belastbar ist. Vorerst deutet die gemeinsame Erklärung von Trump und Kim darauf hin, dass es ein Junktim gibt. Die USA erklären sich bereit, Garantien für die Sicherheit der nordkoreanischen Volksrepublik zu übernehmen, deren territoriale Integrität wie staatliche Souveränität nicht anzutasten, sondern zu schützen. Sie stellen sogar in Aussicht, demnächst auf die gemeinsamen Militärmanöver zu verzichten, in denen der Norden stets das potenzielle Vorspiel eines Angriffs sah.
Im Gegenzug wird es eine schrittweise Abkehr Pjöngjangs von seinen Atomsprengköpfen und seinen Trägerwaffen geben. Oder eben von den Potenzialen, ohne die man die freundlichen Bilder aus dem Stadtstaat in Südostasien hätte entbehren müssen. Der Zeitraum einer Abrüstung wie deren Verifizierung scheinen Verhandlungssache zu sein. Es gibt damit einen Fortschritt im Verhältnis zwischen den USA und einem ehemaligen Kriegsgegner wie noch nie seit Ende des Korea-Krieges 1953. Das schien noch vor einem Jahr undenkbar.
Was für Kim vor allem zählen dürfte, das ist die jahrzehntelang verwehrte Begegnung mit einem US-Präsidenten, die einer Anerkennung gleichkommt, auch wenn diese noch nicht ausgeprochen wurde. Abschottung wie Isolation könnten damit überwunden sein.
Welt von gestern
Donald Trump wird den Gipfel als Erfolg seines Beharrungsvermögen herausstellen, als Werk eines Präsidenten, der eben bekommt, was er will. Singapur bot sich an, um seinen G7-Partner beim Eklat-Gipfel von Quebec zu bedeuten, dass sie für die USA unter seiner Führung zu einer Welt von gestern gehören. Diese Welt – so die Lesart des Trump-Lagers – ist so beschaffen, dass die USA auch mit einem gegnerischen Regime umgehen können, von dem sie ein enormes Machtgefälle trennt und mit dem sie ganz anders umspringen könnten. Nicht auszuschließen, dass Trump, Außenminister Pompeo und Sicherheitsberater Bolton davon ausgehen, dass ihnen der Kim-Gipfel überaus hilfreich sein kann, um an ihrer destruktiven Iran-Politik nach der Kündigung des Atomvertrages und im Zeichen eines aufziehenden Sanktionsgewitters festhalten zu können. Die gegen Nordkorea verhängten Embargomaßnahmen bleiben auch erstmal in Kraft. Auch das gehört zur Bilanz von Singapur und wird wieder mehr in den Vordergrund treten, wenn die Faszination dieser Begegnung nur noch eine Erinnerung wert ist – aber das auf jeden Fall.
Kommentare 54
<<Donald Trump feiert sich für ein gelungenes Treffen. Doch der Sieger heißt Kim Jong-un.>>
Na, ja, bisher kennen wir nur die Version aus dem Mund von Donald Trump. Kim ist ja ohne jedes Pressestatement sofort abgereist, vermutlich froh, dass er mit heiler Haut aus Singapur heraus kam.
Folgt man der etwas sprunghaft vorgetragenen Einschätzung von Trump, dann hätte in der Tat Kim einen Punktsieg errungen. Trump hält zwar an den Sanktionen fest, bis es in Nordkorea zu nachprüfbaren Denuklearisierungsschritten gekommen ist, aber das braucht Kim nicht zu schrecken. Denn nach diesen Friedenssignalen werden sowohl China als auch Südkorea die Sanktionen unterlaufen - mit freundlichem Augenzwinkern durch Trump, der ja bereits das große Immobiliengeschäft in Hotels an nordkoreanischen Stränden wittert.
Ich schätze mal, dieses Treffen war das Startsignal für die koreanische Wiedervereinigung, so wie 1989 die Öffnung des Grenzzauns zwischen Ungarn und Österreich das Startsignal für die deutsche Wiedervereinigung war.
Sobald es sich in Nordkorea herumspricht, wie gut man in Singapur und Seoul lebt, werden die Menschen sich nicht um die Bedenken der Politiker scheren und die sofortige Wiedervereinigung verlangen (nach dem altbekannten Motto: Kommt der südkoreanische Won nicht zu uns, dann kommen wir zu ihm). Das wird schneller erfolgen, als das ganze amtliche Tamtam um Abrüstungsverträge, Friedensvertrag, Menschenrechte usw.
Es wird Zeit, dass sich Südkorea ernsthaft um eine Aussöhnung mit Japan bemüht, damit es nicht allein auf den horrenden Kosten einer Wiedervereinigung sitzen bleibt. Trump hat ja bereits deutlich erklärt, dass sich die USA an diesen Kosten nicht beteiligen werden.
Ich würde eher wie folgt kommentieren: Da haben sich zwei Kaliber gesucht und gefunden.
Eigentlich glaube ich ja, das Kim anlässlich seiner letzten Chinareise durch einen Doppelgänger ersetzt wurde.
Wer den Wortlaut des Statements gelesen hat, weiß, dass es sich im Grunde nur um eine Absichtserklärung handelt. Die eigentliche Arbeit kommt jetzt auf die nachgeordneten Diplomaten zu. Kim wird sich nicht von der Zusage Trumps auf, wie auch immer geartete, Sicherheitsgarantien täuschen lassen. Nicht nur, weil er mittlerweile weiß, welchen Verläßlichkeitsgrad solche Zusagen haben. Er wird sich von solchen Versprechen - ganz anders, als ein gewisser Gorbatschow - nicht zur Entwaffnung überreden lassen, ohne gleichwertige Massnahmen von Südkorea und den USA zu fordern. Man wird sehen, ob das Treffen in Singapur mehr war, als eine großangelegte Propagandashow, wie sie die Amis so sehr lieben. Also mehr Schein, als Sein?
"Sobald es sich in Nordkorea herumspricht, wie gut man in Singapur und Seoul lebt, werden die Menschen sich nicht um die Bedenken der Politiker scheren und die sofortige Wiedervereinigung verlangen..."
Ach Gottchen, Sie meinen, so wie die Ossi bis 1989 vom goldenen Westen geträumt haben, um dann ernüchternd feststellen zu müssen, dass längst nicht alles Gold ist, was glänzt?
Durchaus möglich, dass die Sicherheitsgarantien in einer Art Nichtangriffsverpflichtung bestehen. Die Frage wird sein, ob das Kim auf Dauer reichen kann.
Ich habe ja nicht bewertet, ob das nun gut oder schlecht für die Nordkoreaner ist, sondern nur konstatiert, dass es so abgelaufen ist und wieder ablaufen wird.
Zwar haben die Ossis inzwischen gemerkt, dass nicht alles Gold ist, was glänzt, aber ein bisschen goldiger ist das Leben für die meisten Ossis durch die Wiedervereinigung schon geworden. Das sieht man z.B. schon, wenn man im Urlaub im Ausland auf so viele Ossis trifft. Und die Infrastruktur in Ostdeutschland sieht auch nicht mehr so vergammelt aus wie zuvor.
Vermutlich reicht es nicht. Daher wäre eine schnelle Wiedervereinigung für Kim eine Art Lebensversicherung. Trump hat keinen Grund, ein friedlich vereintes Korea militärisch anzugreifen. Für Kim muss halt im vereinigten Korea ein Posten gefunden werden, der seinem Gewicht im Vereinigungsprozess entspricht, ohne dass er politisch viel Schaden anrichten kann. Deshalb habe ich ja neulich schon mal vorgeschlagen, dass Kim König in einer konstitutionellen Monrachie für Korea werden soll. So kann er auch seine Anhänger in Nordkorea bei Laune halten.
Wen Sie im Ausland nicht treffen, das sind die vielen Ossis, die sich eine solche Reise vorher und jetzt nicht leisten können. Zugegeben, aus unterschiedlichen Gründen vor- und nachher. Und die vielen prekär Beschäftigten geht die Infrastruktur erstmal ziemlich am Ar... vorbei. Bin sicher kein Ostalgiker, aber diese Statements, wie schön es heute ist, und wie Scheiße es früher war, sind einfach verlogen und höchstens die halbe Wahrheit.
Schaden anrichten? Sie meinen, ein Staatslenker, der es trotz der Westsanktionen geschafft hat, Atombomben entwickeln und Trägersysteme bauen zu lassen, ist unfähig und nur dazu geeignet, Schaden anzurichten? Verwechseln Sie da nicht Ursache und Wirkung?
Man achte auf die Sprache!
"Und der Sieger ist ...."
Auch wenn diese Aussage von Herrn Herden spekulativen, jedenfalls vorläufigen Charakter haben dürfte, bei all diesen ersten Absichtserklärungen, die Kim schon gegenüber Süd-K. abgab, was ich zu
bedenken gebe: ein (potentieller) SIEGER muss er nicht zwangsläufig einen VERLIERER haben?
Ist der Gebrauch dieser Metapher am Ende nicht die Sprache des Neoliberalismus? Auf allen Ebenen des Wirtschaftens und Lebens?
Nullsummenspiel? win-lose statt win-win?
Was soll den aus Kim Jong un werden, wenn es zur Wiedervereinigung käme? Möglicherweise würden ihn seine Landsleute an die Hunde verfüttern, so wie er es seinerzeit mit seinem Onkel Jang Song Thaek gehalten haben soll:
https://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/1512925/Nordkorea_Verfuetterte-Kim-Jongun-seinen-Onkel-an-Hunde
Das wird er zu vermeiden wissen. Also wird es nichts mit dem Frieden.
Trump und Kim brauchten einen Propagandaerfolg. Immerhin hat man den sich gegenseitig gegönnt. Damit hat Kim mehr erreicht als z.B. Merkel.
Ansonsten gibt es keine Veränderungen der Fakten und erst Recht nicht der Interessen auf und um die koreanische Halbinsel. Dazu zählt z.B., dass außer den Menschen in Nordkorea keiner an einer Wiedervereinigung ein Interesse hat (und denen wird dieser Gedanke ausgeprügelt).
China hat kein Interesse an einer weiteren ihm feindlich gesinnten Mittemacht an seiner Grenze wie Vietnam. Japan müsste sich endlich seiner unendlichen Kriegsverbrechen in Korea stellen und müsste langfristig die wirtschaftliche Konkurrenz eines 75 Mio. Staates fürchten.
Die USA hätten keinerlei Berechtigung mehr, auf dem ostasiatischen Festland Stützpunkte gegen China zu unterhalten.
Russland könnte vielleicht mit einem wiedervereinigten Korea als Feind des Feindes leben. Die Transformation ist aber mit solchen Risiken behaftet, dass man sicherlich nicht aktiv wird und auch mit dem Istzustand zufrieden ist.
Das Einwohnerverhältnis Süd zu Nord ist ca. 2:1 gegenüber West- zu Ostdeutschland von ca. 4:1. Die vereinigungsbedingten Kosten für die südkoreanische Bevölkerung dürften immens werden. Sicherlich will man nicht die ständige Kriegsgefahr, aber man muss ja nicht gleich die Hungerleider mit durchfüttern müssen.
Kim und seine Sippe sowie die nachgeordnete Nomenklatura haben so viel Blut an den Händen, für die gibt es keinen friedlichen Übergang. Nordkorea ist nicht mit der DDR vergleichbar.
Die eigentliche Frage ist für mich, wie kommt die Weltgemeinschaft und insbesondere die USA von der Behandlung Nordkoreas als Schurkenstaat über best buddy zu einem Normalzustand zurück?
Dass der Herr Gupta von der SZ gar dieses Zitat zur Überschrift macht, vertieft meine Kritik:
Der Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, nennt den Handschlag und das Treffen an sich "ein 1:0 oder sogar ein 2:0-Sieg für Kim".
http://www.sueddeutsche.de/politik/reaktionen-auf-nordkorea-gipfel-ein-oder-sogar-ein-sieg-fuer-kim-1.4012825
Sie vergessen die Arbeitslager, die Sippenhaft, die aus dem Ausland Entführten und die unter den drei Kims ums Leben gekommenen Oppositionellen und Ausländer.
<<Die eigentliche Frage ist für mich, wie kommt die Weltgemeinschaft und insbesondere die USA von der Behandlung Nordkoreas als Schurkenstaat über best buddy zu einem Normalzustand zurück?>>
Das müssen zuerst die Koreaner unter sich regeln. Das gemeinsame konfuzianische Erbe wird ihnen dabei helfen.
<<Japan müsste sich endlich seiner unendlichen Kriegsverbrechen in Korea stellen und müsste langfristig die wirtschaftliche Konkurrenz eines 75 Mio. Staates fürchten.>>
Die Konkurrenz besteht doch bereits heute durch die 50 Mio Südkoreaner. Wenn Korea finanzielle Unterstützung aus Japan für seinen Wiedervereinigungsprozess haben will, muss es einen Schlußstrich unter die Vergangenheit im 2.Weltkrieg ziehen und auf die unbedeutenden Dokdo Inseln im Japanischen Meer (koreanisch: Ostmeer) verzichten. Außer Japan gibt es niemanden, der Korea finanziell helfen will und kann. In Korea gibt es kaum noch jemanden, der sich aus eigenem Erleben an die japanischen Kriegsgreuel erinnert. Da müsste ein moralischer Schlußstrich möglich sein. Zumal in Japan sehr viele Nordkoreaner leben.
Ganz einfach: Kim Jong-Un wird König in einer konstitutionellen Monarchie für ganz Korea. Ist er ja heute faktisch bereits in Nordkorea. Und Korea war eine konstitutionelle Monarchie bis Japan es 1910 annektierte. Kim muss halt so zurückgezogen leben wie heute der japanische Kaiser, dann passiert ihm auch nichts.
Ein entscheidender Aspekt wird hier viel zu wenig bedacht: Dass Südkorea ein US-Brückenstützpunkt im Osten Asiens ist, der nicht nur an Kims Reich, sondern auch an China und Russland grenzt. Man könnte sich ja einen Frieden und eine Wiedervereinigung beider Koreas vorstellen - aber dann nur unter völliger nationaler Eigenständigkeit und bei Totalabzug der US-Amerikaner. Nur genau das werden die Falken im Pentagon niemals zulassen. Dazu ist der Brückenkopf viel zu wichtig, und sei es nur als Bedrohungspotential in aller Annäherung und Frieden.
Das Beispiel der deutschen Wiedervereinigung mit dem Abrücken der Sowjets und dem Bleiben der US-Truppen haben die Chinesen und vor allem die Russen nicht vergessen. Fazit: Die USA ziehen nicht ab, Korea bleibt geteilt. Und weil dieser status quo bei einer wie gehabt nie nachlassenden Konfrontation am Leichtesten stabil ist, gibts auch keine Entspannung. Die nächsten Wochen werden zeigen, ob ich richtig liege...
Ja, der echte Kim ist viel kleiner. Aber ‚Trump‘ war auch nicht echt - so charmant wie er da auf der Pressekonferenz rüber kam. Zwei Doubles verhandeln über den Abbau von Atombombenattrappen und werden dafür weltweit bejubelt – was für ein Irrsinn …;)
der sieger heisst kim??
der pfiffi kriegt ein leckerli, dann nichts.
Da werden sie sicher recht haben. Sehe ich auch so.
Ja, Sie könnten Recht haben. Jedenfalls wird sich Kim nicht über den Tisch ziehen lassen und seine Bewaffnung zur Disposition stellen, ohne das es gleichwertige Angebote seines Gegenüber und dessen Verbündeten gibt. Insofern ist es durchaus vorstellbar, das die Amis ihren "Flugzeugträger" Südkorea nicht aufgeben wollen, denn nicht weniger wird Kim fordern und das daran das großangelegte Propagandaprojekt scheitert.
Der Gewinner ist nicht Kim, sondern Xi.
Sicher, Kim hat den 'Gipfel auf Augenhöhe' bekommen, den er sich immer gewünscht hat. Aber die Führung in Beijing hat ihn dazu überredet, auf sein Atomprogramm zu verzichten und so Trump zu einem (scheinbaren) Erfolg zu verhelfen. Dafür bekommt Pyöngyang eine chinesische Sicherheitsgarantie mit dreifachem Siegel.
Der Preis, den Washington dafür bezahlt, ist hoch. Es verzichtet auf weitere Militärmanöver mit Seoul (wodurch die US-Armeepräsenz in Südkorea sinnlos wird), vor allem aber erkennt es die chinesische Suzeränität über das Südchinesische Meer an. Mit dem heutigen Tag beginnt nicht nur die Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel, sondern auch die unangefochtene chinesische Hegemonie in Asien.
Ob das eine positive oder negative Entwicklung ist, wird die Geschichte zeigen.
USA heute = Sowjetunion 1988
Ich fand die Show trotzdem gut und die Doubles überzeugend.;) Die Botschaft kam rüber. Mit Trump macht man Geschäfte auf die kumpelige Art. Vielleicht ist Kim (der echte) bisher der einzige Politiker, der ganz normal mit Trump reden konnte. Vielleicht hat er sich sogar überzeugend dafür entschuldigt Trump anfangs als Psychopathen bezeichnet zu haben ... Kann aber auch alles ganz anders sein. Vielleicht will der beleidigte große Raketenmann den kleinen Raketenmann nur reinlegen. Der kleine Raketenmann weiß das natürlich und hat einen eigenen Plan ... – es bleibt spannend.
Die US-Sicherheitsgarantien sind irrelevant - wichtig sind die chinesischen, die Kim in Beijing bekommen hat.
...und wenn Sie anderen Kommentator.innen einen Gefallen tun wollen: Kein Komma vor 'als', wenn es nicht einen temporalen Nebensatz einleitet. ;-)
Der Sieger, wenn man solche Kategorisierungen überhaupt vornehmen sollte, heißt auf jeden Fall auch Donald Trump. So nicht nur „die Lesart des Trump-Lagers“. Nur in Deutschland tut man sich damit halt immer noch besonders schwer, viele bekommen einen dicken Hals und Würgeimpulse, fällt nur sein Name. Sei's drum. Er ist eine vorhandene Größe auf dem politischen Parkett, bei Weitem nicht so dämlich wie oft beschrieben und hat schon jetzt gute Karten für eine Wiederwahl.
Ich las davon in der hiesigen “Qualitätspresse“, war aber noch nie Vorort. Sie? Insofern ist Vorsicht wegen des Wahrheitsgehaltes angebracht. Einerseits wird stets betont, das es sich um ein total abgeschotteten und isoliertes Land handele, über das man so gut wie nichts spüre. Andererseits ist man jederzeit in der Lage, die schauerlichsten Stories über das diktatorische Regime zu berichten. Sollte man nicht eher die Millionen Tote betrauern, die unser “demokratischen“ System mit seiner Führungsmacht zu verantworten hat, bevor man vor der Tür anderer Staat kehrt?
Danke, Herr Oberlehrer. -)
Entscheidend ist für Trump natürlich die materielle Nützlichkeit eines Deals. Nordkorea hat einen riesigen Bedarf an Technologie und Waren aller Art - wo werden sie die künftig kaufen ...? Als Gegenleistung garantiert Trump die Souveränität Nordkoreas. Kauft Kim und lässt er Investoren ins Land, bleibt es friedlich ... Falls nicht, wahrscheinlich auch, weil nun der Iran dran ist ...
Die Südkoreaner, die Japaner, die Russen und die Chinesen machen sich aber genauso Hoffnung auf zukünftige Geschäfte in Nordkorea. Diese Länder werden ja ebenso benötigt, wenn ein Friedensvertrag gelingen soll. Sie verstehen außerdem die Mentalität der Nordkoreaner besser und haben die Waren, die Nordkorea als erstes benötigt (Erdöl, Reis, Kimtschi, Baumaterial...).
Ich sehe ein anderes Potential für Trump: Was macht man mit der riesigen Armee Nordkoreas? Einfach demobilisieren führt zu einem Heer von 1,2 Millionen arbeitslosen jungen Männern, die gelernt haben, zu kämpfen. Als Isolationist will Trump sich nicht die Hände schmutzig machen in den Kriegen, die er selbst oder seine Verbündeten auf der Welt anzetteln oder unterstützen. Also könnte in Zukunft gelten "The North Koreans to the Front". Ein erstes Einsatzgebiet könnte Syrien sein, wo eine robuste UNO Truppe aus nordkoreanischen Soldaten einen Waffenstillstand am Boden zwischen allen Kriegsparteien im Auftrag des UN Weltsicherheitsrats garantiert. Warum sollen China und Russland ein Veto einlegen gegen nordkoreanische UNO Truppen?
So ein Deal hat übrigens schon mal funktioniert. Der südkoreanische Militärdiktator Park Jung-Hee hat südkoreanische Soldaten an die Amerikaner im Vietnam-Krieg vermietet. Dafür bekam Park 1 Mrd US Dollar, die er sehr klug in die Infrastruktur und Industrialisierung Südkoreas investierte. Das Ergebnis kennen wir: Aus dem bettelarmen, vom Koreakrieg zerstörten Agrarstaat Südkorea wurde ein moderner Industriestaat und Mitglied der G20.
Sehr bezeichnend finde ich die Reakionen der Mainstream-Medien. Das Schlechtmachen der Absichtserklärung ist typisch für die Schreiberlinge, z.B. der SZ. Was hat man denn im ersten Anlauf erwartet? Das Kim seine Bewaffnung abschafft? Und dann die Bedenkenträger, die sich darüber ereiffern, dass Kim aufgewertet worden sei und für sein Atomprogramm belohnt würde. Ein bischen Realitätssinn wäre angebracht. Natürlich muß ein Abkommen zunächst ausgehndelt werden. Ein solches war weder zu erwarten, noch stand es auf der Agenda. Und alles hängt davon, dass beide Seiten gleichwertige Angebote auf den Verhandlungstisch legen. Und was die Aufwertung Kims anbetrifft - die dortige Regierung hat nur auf das reagiert, was denen am sinnvollsten erschien, nämlich die Bedrohung mit Drohung zu beantworten.
Die Welt "hält im historischen Moment den Atem an", wurde uns beschwörend versichert. Was aber ist - zunächst - eigentlich geschehen? Sie sahen sich in die Augen, schüttelten sich die Hände; Kim lächelte, Trump bramarbasierte strahlend. Und es wurde ein "Letter-of-Intent" unterschrieben - nicht mehr!
Wir erlebten eine unglaublich schamlose PR-Aktion beider "Führer" (die sich tatsächlich politisch nicht sehr voneinander unterscheiden) - manche würden es Schmierenkomödie nennen - in der T. ausschliesslich amerikanische Innenpolitik (November-Wahlen) macht. Nicht ohne dabei wieder seine Vorgänger im Amt zu beschuldigen, versagt zu haben.
Nichts, absolut nichts, haben T. und Kim gesichert (wie hätte das auch bei diesem hektischen Zeitrahmen möglich sein sollen?), keine Einzelheit konnte fixiert werden (z.B. Kontrollen, Raketenfragen usw.); es wurden nur Wünsche und Absichten dargelegt; alles ohne vorgegebenen Zeitrahmen!
Das, was bisher als Ergebnis des Treffens kommentiert wird, muss man als Farce bezeichnen! Warum das so ist, ist mehrfach dargestellt worden.
Wie sehen es die direkt betroffenen Staaten der Region? S-Korea hatte sich enorm engagiert, um das Treffen überhaupt zu ermöglichen. T. hat das Land - ohne jede Konsultation ! - brutal vor den Kopf gestossen, als er spontan (und ohne Gegenleistung Kim's) die bisherigen gemeinsamen Manöver (von S-Korea als Garantie für Sicherheit betrachtet!)absagte und dabei wieder einmal die US-Kosten anführte. (Es wird dabei garantiert nicht bleiben!)
Über Atomwaffen wird verhandelt werden. Das kann Jahre dauern. Erinnert sei an den Iran, wo mehr als zehn Jahre nötig wurden, einen Vertrag zu erarbeiten! Was aber die Raketen betrifft, herrscht kompletter Nebel. Selbst wenn die Langstrecken-R. abgebaut würden (auch dazu keine Auskünfte!), blieben Kurz- und Mittelstreckenwaffen, in deren Reichweite z.B. Japan liegt. Das Land hat - nahezu von den Medien unbeachtet - trocken (aber sichtlich besorgt) nur mit einem Satz auf die "Vereinbarung" reagiert und die Euphorie T. überlassen. China hält sich - ebenso wie Russland - mit angemessenen Reaktionen den Rücken frei.
T. verwirklicht mit psychopathischer Sicherheit orwellsche Alpträume (Neusprech/Propaganda) und damit 30er-Jahre-Realitäten, obwohl er sicher von beidem keine Ahnung hat. Viele Medien fahren auf den bereiteten Kommerz-Schienen und Worte haben dort keinen Bestand mehr, wo Dealer-T. narzisstisch zuschlägt!
Über den Inhalt des geplanten Geschäftes kann man deshalb nicht sprechen, weil er erst noch - ganz grundsätzlich - verhandelt werden muss. Die Welt kann also wieder Atem holen - was ja nun zum Fussballspielen auch ganz nützlich ist!
Antworten
"Das, was bisher als Ergebnis des Treffens kommentiert wird, muss man als Farce bezeichnen!" Ich möchte es eher als Farce bezechnen, daß bisher keinerlei Treffen stattgefunden hat; daß weiland z.B. sich Clinton sogar mit dem Irrsinnsgedanken trug, einen militärischen Präventivschlag gegen die "Demokratische Volksrepublik Korea" zu führen.
Ich war in Südkorea und in der entmilitarisierten Zone, aber nicht in den Arbeitslagern im Nordosten von Nordkorea. Ich "las" auch nur von Gulags in der Sowjetunion, politischen Häftlingen in Bautzen, gefangenen Muslimen in Guantanamo oder Juden und Kommunisten in Auschwitz. Obwohl ich nicht selbst dabei war, nehme ich an, dass dort schreckliche Dinge geschehen sind.
Immerhin vom in Nordkorea in Haft ums Leben gekommenen US Studenten Warmbier, von einigen nach Nordkorea entführten Japanern und von Berichten nordkoreanischer Flüchtlinge, die es nach Südkorea geschafft haben, wissen wir, dass es Menschenrechtsverletzungen in Nordkorea gab und gibt. Über deren Intensität werden wir bald mehr erfahren, falls sich die aktuellen Friedenshoffnungen realisieren. Und Kim Jong-Un wird sich für seinen Teil der Schuld verantworten müssen. Die Südkoreaner haben mit so etwas Erfahrung. Die beiden ehemaligen südkoreanischen Militärdiktatoren Roh Tae-U und Chun Do-Hwan landeten im Gefängnis und mussten in weißen Gewändern öffentlich Abbitte vor dem südkoreanischen Volk leisten, insbesondere für ihr Massaker an der Zivilbevölkerung der südkoreanischen Großstadt Gwangju.
Zitat:" Ich möchte es eher als Farce bezechnen, daß bisher keinerlei Treffen stattgefunden hat; daß weiland z.B. sich Clinton sogar mit dem Irrsinnsgedanken trug, einen militärischen Präventivschlag gegen die "Demokratische Volksrepublik Korea" zu führen."
Moeglicherweise"'trug er sich mit dem Gedanken". Das hat aber nicht das Geringste mit der heutigen Situation zu tun, die mit der der Clinton-Zeit wirklich nicht vergleichbar ist! Ausserdem sind Gedanken wohl kaum mit barbarischen Drohungen auf eine Stufe zu heben - siehe Trumps Ankuendigung der totalen Vernichtung auf der UN-Vollversammlung.
"Ausserdem sind Gedanken wohl kaum mit barbarischen Drohungen auf eine Stufe zu heben ..."
Dann war ich anscheinend bisher derart naiv zu meinen, daß Gedanken Vorstufen von Taten seien.^^ Und weiter in Ihrem Duktus: "... - siehe Trumps Ankuendigung der totalen Vernichtung auf der UN-Vollversammlung." Sind Ankündigungen etwa schon Tatausführungen?
Aber meinetwegen, es liegt mir fern, Sie zu belehren.^^
Ich kann Ihre Argumentationen nachvollziehen.
Zitat: "Dann war ich anscheinend bisher derart naiv zu meinen, daß Gedanken Vorstufen von Taten seien."
Ihre Sorge um die eigene Naivitaet ist nicht so ganz von der Hand zu weisen. ;-)
Stellen Sie sich doch einfach nur mal vor, wie es waere, wuerden alle Gedanken (die "Vorstufen") zu Taten fuehren....
Junger Mann, danke für Ihr Mitgefühl.
Differenziertes Denken und eine gewisse Erfahrung brächten es jedoch dazu, zu erfassen, daß Gedanken in der Tat Vorstufen sind, da sie Vorstellungen und Denkhaltungen, und in Folge die Handlungsmodi bedingen.
Ich wünsche Ihnen noch einen angenehmen Tag.
Zitat: "Junger Mann, danke für Ihr Mitgefühl."
"Junger Mann" - Sie glauben gar nicht, wie sehr eine so nette Vermutung aufbaut!
Damit auch Ihr Tag erfreulich verlaeuft, hier ein indisches Ziatat:
"Wenn du denkst, dass du deine Gedanken denkst, denkst du in Wahrheit die Gedanken der Gesellschaft!"
Sie verwechseln da ganz offensichtlich Denken und Denkinhalt (vulgo: Gedanken.^^
Sorry.
"alles hängt davon, dass beide Seiten gleichwertige Angebote auf den Verhandlungstisch legen."
Stimmt, aber die beiden Seiten sind Washington und Beijing. Deswegen ja die Kritik von SZ und sonstiger (Neocon-)Mainstreampresse: Sie sind wütend, dass Trump den Chinesen so weit entgegenkommt und die US-Stellung in Asien freiwillig aufgibt. Im Gegenzug helfen diese ihm zum Prestigeerfolg und sorgen dafür, dass Kim endlich 'Ruhe gibt'.
Na klar, der Mann und seine Schergen mit den schwarzen Westen im Norden und die vielen Super-Demokraten mit den weissen Westen im Süden, bei denen alles rechtsstaatlich zugeht. Bischen naiv, finden Sie nicht?
Warum naiv? Ich habe Ihnen die Schergen im Süden benannt und was mit Ihnen geschehen ist. Die Kims im Norden hingegen mussten sich vor ihrer Bevölkerung und ihrer Gerichtsbarkeit bisher nicht rechtfertigen. Was haben Sie gegen den Rechtsstaat? Würden Sie lieber in Nordkorea leben?
Gegen einen Rechtsstaat hätte ich gar nichts. Ich habe etwas gegen Scheinheiligkeit und Doppelmoral. Wie hier in "unseren" Breiten der sogenannte Rechtsstaat funktioniert, dass haben wir gerade an Hand der illegalen Einmischung incl. militärischer Aktionen in Syrien erlebt. Dieser Rechtsstaat ist einer, der von den Herrschenden nach gutdünken gebeugt wird. Also sollten wir hier im Westen aufhören, mit dem Finger auf Nordkorea zu zeigen, denn wohin die anderen Finger weisen, muß ich nicht ausführen.
Zitat: "...dass Trump den Chinesen so weit entgegenkommt und die US-Stellung in Asien freiwillig aufgibt. Im Gegenzug helfen diese ihm zum Prestigeerfolg und sorgen dafür, dass Kim endlich 'Ruhe gibt'."
Ich fuerchte, auch Sie sind schon Opfer der (gluecklicherweise doch recht begrenzten) Trump-Mania! Wo haben Sie denn die Weisheit her, T. haette diese US-Stellungen aufgegeben, bzw. die Absicht, es zu tun?
Ging gestern und heute durch die Presse: Keine Kriegsspiele mehr, und China stellt Raketen in der SCS auf.
Zitat: "Ging gestern und heute durch die Presse: Keine Kriegsspiele mehr, und China stellt Raketen in der SCS auf."
Vergessen Sie mal nicht, auf welche Ihrer Behauptungen ich antwortete! ( "Wo haben Sie denn die Weisheit her, T. haette diese US-Stellungen aufgegeben, bzw. die Absicht, es zu tun?")
Wenn das aber so klar ist, wie Sie nun noch zusaetzlich erzaehlen, dann wird es Ihnen ja kein Problem machen den Link auf diese "Presse" hier einzustellen.
Oh dear.
Hier mal x-beliebige Beispiele, googlen liefert hunderte weitere:
https://edition.cnn.com/2018/06/11/asia/south-china-sea-woody-island-missiles-intl/
https://www.theguardian.com/us-news/video/2018/jun/12/we-will-be-stopping-the-war-games-trump-tells-media-video
Es steht in *allen* größeren Medien - und muss daher normalerweise nicht extra durch Links belegt werden.
Guter Mann, was Sie hier bringen, (den Ausbau der Inseln betreffend!!) sind uralte Nachrichten, die nicht im Geringsten etwas mit dem Trump-Besuch zu tun haben.
Und das Guardian-Video betrifft nur die bekannten regelmaessigen Manoever - US/S-Korea -, die Trump nun "Kriegsspiele" nennt (und auf die er eventuell) verzichten will. (Dies hatte ich doch weiter oben selbst ausfuehrlich erwaehnt. Lesen Sie einfach noch mal nach, wenn Sie es vergessen haben.)
Ich hatte aber einzig und allein auf Ihre Behauptung geantwortet: "..dass Trump den Chinesen so weit entgegenkommt und die US-Stellung in Asien freiwillig aufgibt. Im Gegenzug helfen diese ihm zum Prestigeerfolg und sorgen dafür, dass Kim endlich 'Ruhe gibt'."
Wo ist also Ihr Beweis fuer Ihre Behauptung, Trump sei "den Chinesen entgegengekommen" und habe die "US-Stellungen in Asien freiwillig aufgegeben"?? Das betrifft etliche zehntausend US-Soldaten, samt Basen und wuerde die gesamte US-Strategie in S/O-Asien auf den Kopf stellen - absoluter Unsinn!
Zur Klarstellung: ich moechte Sie aber wirklich nicht ueberfordern. Und so wichtig ist es mir auch wieder nicht, Ihnen nachzuweisen, dass Sie fake-news verbreitet haben. Lassen wir es also dabei.
Herrje, ich komme mir vor wie im Kindergarten.
Wenn in einer Diskussion über Geostrategie von 'Stellungen' die Rede ist, dann sind damit selbstverständlich politisch-strategische Positionen gemeint, keine geografischen. Wenn Sie die Bedeutung der (sehr aktuellen) Raketenstationierung und den Zusammenhang mit dem Trump-Kim-Gipfel nicht verstehen, dann weil Sie keinen Schimmer von Strategie haben. Trump stellt in der Tat die US-Asienstrategie auf den Kopf - was glauben Sie, warum sonst die Neocon-Kommentatoren so wütend und perplex sind?
Bitte versuchen Sie erst, das Geschriebene zu verstehen, bevor Sie antworten. Das gilt übrigens immer und überall.
Heute fanden in Südkorea Landtagswahlen und Kommunalwahlen statt. Die Demokratische Partei von Präsident Moon Jae-In erzielte einen Erdrutschsieg. 14 der 17 Ministerpräsidentenposten in den Provinzen und Stadtstaaten gingen an Vertreter seiner Partei. Die Wahlbeteiligung lag erstmals über 60%. Die Vereinbarungen zwischen Trump und Kim Jong-Un, welche die Vereinbarungen zwischen Moon-Jae-In und Kim unterstützen, haben offenbar einen positiven Schub für die Wahlkampagne der Demokratischen Partei ausgelöst und kamen für Moon Jae-In zum optimalen Zeitpunkt.
Könnte man so sehen. Man könnte seine Aktivitäten hinsichtlich Nordkorea, seine Treffen mit Kim und die Forcierung des Gipfels mit Trump aber auch als Wahlkampfstrategie abtun. In jedem Fall zeigt die relativ hohe Wahlbeteiligung welchen Stellenwert das Volk von Südkorea den Annäherungen an den Norden beimißt und wie hoch die Hoffnungen auf Frieden und Wiedervereinigung sind.