Annalena Baerbock in Nahost: Wertegeleitete Außenpolitik muss im Gaza-Krieg intervenieren

Dilemma Solange sich die deutsche Außenpolitik nicht klar von den israelischen Kriegsmethoden distanziert, wird sie gegen eine fortgesetzte Zerstörung zivilen Lebens in Gaza wenig ausrichten können
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 02/2024
Zerstörung des zivilen Lebens in Gaza
Zerstörung des zivilen Lebens in Gaza

Foto: Mohammed Abed/AFP via Getty Images

Was heißt es, wenn Israels Generalstabschef Herzi Halevi verkündet, der Gaza-Feldzug werde noch Monate dauern? Zunächst einmal, dass es seiner Armee nach gut 100 Tagen Krieg nicht gelungen ist, die Hamas und ihre Alliierten so zu schlagen, dass sie als „vernichtet“ gelten. Auch sind weiterhin 136 Geiseln nicht befreit, vermutlich nicht einmal geortet, sonst würde gezielter vorgegangen, um zumindest einige zu erlösen.

Israel bestreitet mittlerweile die längste Militäroperation seit 1948/49, als 14 Monate lang Krieg gegen arabische Regimes geführt wurde, die sich seiner Staatsgründung widersetzten. Fest steht schon jetzt, dass es der palästinensische Widerstand als Erfolg verbuchen kann, den Kernkonflikt einer Region wieder als Wel