Präsident Bidens Streumunition riecht nach Kompensation für Kiew

Meinung Die erklärte Absicht der US-Regierung, die ukrainischen Bestände mit international geächteten Waffen aufzustocken, ist kurz vor dem NATO-Gipfel ein Eingeständnis: Kiews Offensive fehlt es bisher am durchschlagenden Erfolg
Exklusiv für Abonnent:innen
Die inneren Bauteile verschossener Streumunition: Lyssytschansk im Osten der Ukraine, Mai 2022
Die inneren Bauteile verschossener Streumunition: Lyssytschansk im Osten der Ukraine, Mai 2022

Foto: Yasuyoshi Chiba/AFP/Getty Images

Vor seinem Abflug nach Europa hat Joe Biden Klarheit geschaffen. Die Ukraine wird auf dem Gipfel in Vilnius nicht in die NATO aufgenommen. Den US-Präsidenten hält die unumstößliche Gewissheit zurück, sich ohne diese Absage in den Ukraine-Krieg zu stürzen und zu kollektivem militärischem Beistand verpflichtet zu sein. Schwer vorstellbar, dass die europäischen Verbündeten dem folgen. Im Gegenteil, allein ein von den USA ausgehender Versuch, wie 2008 beim NATO-Gipfel in Bukarest eine Aufnahme der Ukraine zu betreiben, würde das Treffen von Vilnius einer Zerreißprobe aussetzen. Es hieße, den Zusammenhalt der Allianz aufs Spiel zu setzen. Biden kann das nicht riskieren, und er kann schon gar nicht in Kauf nehmen, dass eine Bündnis