Funkstille: Am 31. Dezember 1991 wird der Sender in Berlin-Adlershof abgeschaltet

Ostfernsehen Es ist vor 32 Jahren ein einmaliger Vorgang in der europäischen Fernsehgeschichte. Ein Sender muss über Nacht seinen Betrieb einstellen. Gemäß Art. 36 des Einigungsvertrages wird der Deutsche Fernsehfunk liquidiert – ein Rück- und Ausblick
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Am 31. Dezember 1991 sendet der Deutsche Fernsehfunk zum letzten Mal
Am 31. Dezember 1991 sendet der Deutsche Fernsehfunk zum letzten Mal

Foto: Jan Bauer/picture alliance/dpa

Es hat sich eingebürgert, dass Konfliktbefunde häufig vom Augenblick zehren, der scheinbar ohne Vorleben ist. Der desolate Zustand des bundesdeutschen öffentlich-rechtlichen Mediensystems, dessen Existenz ernsthaft in Frage steht, ist jedoch weder eine Folge personeller Entgleisungen, wie sie der im Vorjahr zum Rücktritt gezwungenen Intendantin (Patricia Schlesinger) des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB) angelastet werden, noch eines lange schwelenden Streit über die letzte Gebührenerhöhung. Die Ursachen liegen tiefer. Sie führen zurück in die Jahre 1990/91. Mit dem Ende der DDR mussten Fernsehen und Hörfunk im Osten reorganisiert werden, wofür eine historisch einmalige Vorleistung erbracht war. Sie bestand in einer Demokratisierung d