Jede Generation hat ihre eigenen Idole. Die Schwedin Greta Thunberg ist durch ihren Auftritt beim UN-Klimagipfel weltweit bekannt geworden. Kürzlich hat sie die Manager und Politiker beim Weltwirtschaftsforum adressiert: „Ich will, dass ihr in Panik geratet, dass ihr die Angst spürt, die ich jeden Tag spüre.“ Seit dem Hitzesommer protestiert sie jeden Freitag vor Schwedens Parlament für die Einhaltung der Klimaziele. Ihre Reden werden im Netz zigfach geteilt, man kann aber auch beobachten, wie ihr auf Twitter und in den sozialen Netzwerken Attribute wie „verhaltensgestört“ und „geisteskrank“ verpasst werden.
Jeden Anstand verliert hier natürlich nicht die Jugend, zu deren Identifikationsfigur sie geworden ist, sondern die „Klimaskeptiker“. Sie versuchen ihre berühmteste Protagonistin zu diskreditieren und beschränken sich dabei nicht auf die Kritik, dass Greta Thunberg von Umweltaktivisten und den Eltern „instrumentalisiert“ werde. Nein, abstoßend ist ihre Strategie, die Angst vor den Folgen des Klimawandels zu pathologisieren. Bei Greta Thunberg wurde das Asperger-Syndrom diagnostiziert, das hat sie selbst auf Twitter öffentlich gemacht. Es gilt als milde Variante des Autismus. „Hätte ich kein Asperger und wäre ich nicht so merkwürdig, dann hätte ich mich wohl auch in den sozialen Netzwerken verfangen, nach denen alle so verrückt zu sein scheinen. Ich sehe die Welt aber anders und glaube, dass ich sonst nicht in der Lage wäre, von außen auf das Problem zu schauen“, hat Thunberg in einer Talkshow gesagt. Man kann also hoffen, dass der Hass, der sich gerade im Netz gegen sie formiert, nicht bei ihr verfängt.
Besonderheiten in der Wahrnehmungsverarbeitung, so beschreibt auch die Wissenschaft das Asperger-Syndrom – die Vorliebe für Logik, klare Regeln und Strukturen –, spielen ebenfalls eine Rolle. Während einige von uns bei Autismus an das Hollywood-Drama Rain Man denken, wird den streikenden Schülerinnen und Schülern, die sich von Thunberg inspirieren lassen haben, eher der geniale Physiker Sheldon Cooper aus der US-amerikanischen Serie Big Bang Theory präsent sein. Selbst die Sesamstraße hat in den USA eine autistische Protagonistin.
Wer so heftig pathologisiert, muss selbst eine Leiche im Keller haben
Man benötigt allerdings keine besondere Begabung, um zu erkennen, dass Politik und Wirtschaft das Bemühen um einen wirksamen Klimaschutz jahrelang ignoriert haben. Den Preis dafür werden die nachfolgenden Generationen zahlen, im globalen Süden früher als im globalen Norden. Zielgerichtet wendet sich Greta Thunberg an Politiker und Wirtschaftsbosse, die daran tatsächlich etwas ändern könnten.
Die Schüler, die gerade mehr Klimaschutz fordern, haben längst begriffen, dass die klimapolitische Leerstelle das Fehlen von verbindlichen Regeln ist. Für sie ist Greta Thunberg nicht trotz oder wegen des Asperger-Syndroms zum Vorbild geworden, sondern weil sie die Mächtigen der Welt furchtlos mit ihrer Furcht vor den Folgen des Klimawandels konfrontiert. Dass Klimaskeptiker sie als Fall für den Psychiater bezeichnen, wirft ein grelles Licht auf diese selbt: Wer so heftig pathologisiert, muss schon eine Leiche im Keller haben. Anders gesagt: Der psychische „Widerstand“ (Freud) ist ein Indiz für das Maß der Verdrängung des Problems. Das Fehlen von Empathie, das früher mangels Wissens oft Autisten unterstellt wurde, muss man jenen attestieren, die gegen sämtliche klimapolitischen Maßnahmen Sturm laufen. Denn das Nichtwissenwollen ist ihre Agenda.
Kommentare 40
Was Greta Thunberg mit Henry David Thoreau verbindet, findet sich in diesem Zitat des Letzteren:
"Eines weiß ich als Tatsache: Wenn tausend, hundert, zehn Leute, die ich mit Namen nennen könnte, wenn nur zehn ehrenwerte menschliche Wesen, wenn nur ein Ehrenmann in dem Staat von Massachusetts aufhören würde, Sklaven zu halten, und seine Teilnahme kündigen und ins Landesgefängnis eingeliefert werden würde, dann würde das das Ende der Sklaverei in Amerika bedeuten. Es ist dabei gar nicht von Bedeutung, wie klein der Anfang sein mag. Was gut getan wird, besteht für immer."
Quelle:
Monographie rororo, rm 172, Ghandhi, von Heimo Rau (Seite 49)
In diesem Sinne erweist sich Greta als Ehrenjugendliche, als Inspiration auch und gerade für:
Aufruf zur Aktionswoche
Das Ergebnis der Kohlekommission ist kein Konsens! Kohle stoppen. Klima schützen.
https://www.ende-gelaende.org/de/news/aufruf-zur-aktionswoche/#main
Bei "Übermedien" drüben hat Samira El Ouassil was Gutes dazu geschrieben: link
Guten Tag Martina Mescher, ihnen ist ein sehr guter Artikel über die kleine Person Greta Thunberg gelungen, danke dafür.
Es gibt auch eine bitter süße Knetgummi Liebesgeschichte in dem australischen Animationsfilm "Mary & Max oder schrumpfen Schafe wenn es regnet" von dem Regisseur Adam Elliot von 2009 zu dem Thema Asperger.
Natürlich hat Greta Thunberg recht, wenn sie sagt: "Ich will das Ihr in Panik geratet, dass Ihr die Angst spürt, die ich jeden Tag spüre". Es gibt bestimmt noch einige Menschen mehr von unseren über 7 Milliarden Erdbwohnern, die genau dieselbe Angst um die weitere menschliche Existenz auf unseren blauen Planeten physisch und psychisch spüren, ob nun mit oder ohne Asperger ist doch auch vollkommen egal.
Es gibt unzählige wissenschaftliche Gründe für jeden von uns, auch in unserem Land in Panik zu geraten. Das Jahrzehnte lange gegen die Wand beten und reden von Wissenschaftlern aller für unsere weitere menschliche Existenz bedeutenden Bereiche, hat bis heute nicht das Mensch Sein, des tätigen Mitgefühl in den Herzen der politischen und wirtschaftlichen Eliten erreicht.
Die Weltuntergangsuhr des Weltwissenschaftsrat steht nicht ohne Grund auf zwei Minuten vor zwölf. Sehenden Auges rasen wir ohne Airbag auf den Kollaps der Gesetze der Natur zu. Die Hoffnung, dass es irgend jemand schon für uns richten wird oder es doch nicht so schlimm werden wird wie ursprünglich gedacht, wiederlegen die tagtäglichen Nachrichten rund um die Welt.
Wie oft hören und lesen wir in den Medien die Frage, "Was muß eigentlich noch passieren, damit dieses oder jenes endlich beendet wird"? Es ist egal was wir gerade tun an diesem Tag, ob wir im Fitnesstudio sitzen, im Auto die Kinder zur Schule fahren oder zu Hause sind, alt geworden und die Welt um uns herum nicht mehr verstehen. 24 Stunden rund um die Uhr ringt im Hintergrund die Natur sichtbar oder nicht sichtbar um ihr eigenes überleben.
Stephen Hawking sagte in seinem letzten Interview mit der BBC, "Dass die Welt sich an dem Gefährlichsten Punkt ihrer menschlichen Entwicklung befindet". Wenn es uns nicht gelingt uns ein auf die Gemeinschaft bezogenes denken und handeln anzueignen, werden weitere Millionen Europäerinnen die nahe Zukunft kaum unbeschadet überstehen und weitere hunderte von Millionen Lebewesen werden unseren Planeten verlassen.
Wenn es Ihnen möglich ist aus der Perspektive des Mondes auf die Erde zu blicken, dann haben Sie eine gute Phantasie, wenn Sie dies auch vom weiter entfernten Mars tun können sind Sie ein Stück weiter und haben eine blühende Phantasie. Albert Einstein soll einmal gesagt haben, "Die Phantasie ist die Vorschau auf die zukünftigen Ereignisse".
In diesem Sinn muss wohl Antoine de Saint-Exupéry das kleine Buch "Der Kleine Prinz" geschrieben haben.
Ich wage die These: Mir schlägt im Netz Hass entgegen, also bin ich.
Man muss kein Klimaskeptiker sein, um Frau Thunberg als psychisch auffällig zu erachten, und umgekehrt sollte man als Klimaschützer nicht ausgerechnet eine Autistin idealisieren. Wer will, dass andere "in Furcht und Panik geraten" ist jedenfalls frei von Emathie für seine Mitmenschen.
Wer ist denn bereit, auf all die Annehmlichkeiten zu verzichten, die den Klimawandel auslösen - auf den Wohlstand, die Konsummöglichkeiten, das Reisen und die behaglich warmen Wohnungen und Häuser? Jedenfalls nicht die Masse an Wählern und Konsumenten, wahrscheinlich nichtmal ausgewisene Klimaschützer. Es ist bigott, "Politik und Wirtschaft" für die Folgen des eigenen Konsumverhalten verantwortlich zu machen.
Aber selbst wenn wir uns einschränken und Emissionen reduzieren, werden wir den Klimawandel dennoch erdulden müssen! Panik ist dabei ein schlechter Ratgeber, stattdessen wären gezielte Vorbereitungen auf das künftige Klima notwendig. Grade die Zuspitzung auf das Verhindern des Klimawandels, verstellt den Blick auf diese notwendigen Maßnahmen.
Ob Panikmache daher als politisches Mittel geeignet ist, erscheint mir fragwürdig. Wenn die einen dagegen abstumpfen (Klimaleugner), während die anderen Dystopien im Stile von Roland Emmerich für bare Münze nehmen und real darunter leiden (Frau Thunberg), ist es höchste Zeit zur Vernunft zurückzukehren: Klimaschutzt ohne Angst und Panik!
Die Angstmacher sind ständig unterwegs. Gerade führt eine TV-NachrichtenSprecherin die momentane Kälte in Chicago auf den Klimawandel zurück. Herrgottchen, die haben dort schon seit Menschengedenken solche Kältewellen und Schneestürme. Mit solchen Meldungen wirbt eine ernsthafte Sache kolportiert.
Da will man einfach mal lieb zustimmen.
"Ob Panikmache daher als politisches Mittel geeignet ist, erscheint mir fragwürdig"
Fällt Ihnen das auch bei Gelegenheiten auf , bei denen es sich nicht um ein Mädchen handelt, das mutig genug ist zum Thema Naturschutz auszusprechen, was alle längst wissen?
"Herrgottchen"
Es ist der Jetstream, Stupid - frei nach Clinton
https://www.pik-potsdam.de/aktuelles/pressemitteilungen/mehr-extremwetter-durch-die-stoerung-gigantischer-luftstroeme-in-der-atmosphaere
Die Leute überziehen Greta Thunberg mit Häme, weil sie
zur Heiligen, zur Übermenschin des politischen Aktivismus stilisiert wird.
Analog zu Merkel als Klimakanzlerin, Autokanzlerin, Flüchtlingskanzlerin,
Griechenlandretterin oder mächtigste Frau der Welt.
An Merkel wie an Greta Thunberg wird deutlich, dass Merkel und die Medien
Politik zum neuen Opium des Volkes umgedeutet haben.
Politik ist unter Merkel nur mehr Religionssubstitut.
Wir sind ein Gottesstaat unter Mullahrin Merkel.
Merkel und Marx formulieren heute so: Politik als das Opium des Volkes.
Herrlich viele dunkel-konservative Keyboard-Trolle unterwegs hier.
So ein kurzer Einblick in die Vernunft und Anstand kolportierende, doch erkennbar ausschliesslich einer eigenen Agenda verpflichtete, destruktive Seele kann einem ganz gut tun.
Nicht das ich in meinem links-grün-versifften Wolkenkuckucksheim der irrigen Annahme verfalle, Ignoranz und Niedertracht seinen aus den Köpfen der Apologeten der Energiewirtschaft und ihrer PR verschwunden.
Wohltuend, so ein Blick in den Abgrund. Manchmal.
es gibt keinen klimaschutz.
der findet nicht statt.
im gegenteil.
stattdessen gibt es z.b. in d-land schnappatmung beim thema tempolimit und jedes jahr nominal mehr hier zugelassene pkw&lkw als im vorjahr (meine mich an die zahl 500.000 aus einem sz-artikel letzten jahres zu erinnern) .
zum thema dieser schöne artikel:
https://monde-diplomatique.de/artikel/!5247299
Wer ist hier eigentlich ohne empathie?
jonah jarvis?
Sie geben hier den experten
In psychischen auffälligkeiten
Und dystopien
Induziert von Roland Emmerich
Unter denen Frau Thunberg leiden soll
Ich glaube Ihnen kein Wort
Sagen was ist, ist die revolutionärste Tat! R. Luxemburg
Wenn die Lüge immer wieder wiederholt wird, wird sie zur Wahrheit! G.Orwell
Je weiter sich eine Geellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen. G. Orwell
Die teuflichste Variante, die man sich denken kann, ist das Wahrlügen. H. Arendt
Die Wahrheit ist der Todfeind der Lüge und daher ist die Wahrheit der größte Feind des Staates. J. Goebbels
@ Jonah Jarvis
Im Hinblick auf die Bigotterie, welcher sich jeder schuldig macht, der als Konsumterrorist den Einkaufswagen als Waffenarsenal nutzt und sich keine Gedanken darüber macht, wie die Arbeitsbedingungen in Ländern wie China aussehen, wo viele unserer elektronischen Geräte hergestellt werden oder wie es um den Umweltschutz bei der Produktion von Soja aussieht, stimme ich Ihren Ausführungen vollumfänglich zu.
Ebenso betrachte ich es als wenig zielführend, wenn wir immer nur sagen, daß wir an den gegebenen Umständen nichts ändern können, was im Hinblick auf das Wetter-nicht das Klima, welches die Erfassung der Wettererscheinungen über einen längeren Zeitraum umfaßt-durchaus zutreffend ist, anstatt uns mit den Fragen auseinanderzusetzen, welche Bereiche wir ändern können.Hierbei wäre de Fokus auf den eigenen Lebensbereich zu legen, aber im Hinblick auf die gesellschaftlich propagierte Selbstoptimierung steht Selbstkritik auf der Agenda der vorzunehmenden Handlungen weit unten.
Als Asperger-Autist bin ich bezüglich Ihrer Anmerkungen zur "psychischen Auffälligkeit" ganz anderer Meinung. Asperger-Autisten sind deshalb auffällig, weil sie eine von der Allgemeinheit abweichende Art der Wahrnehmung aufweisen-und es ist ein erheblicher Unterschied, ob ich Dinge anders wahrnehme und in sozialer Hinsicht von den üblichen Gewohnheiten abweichend agiere oder ob ich "psychisch auffällig" bin.Eine solche Auffälligkeit würde ich mir dann attestieren, wenn ich davon ausgehen würde, daß Jesus in meinem Fernseher lebt und mir Befehle erteilt oder der Teufel in meinem Hund, den ich deshalb anzünde, um ihn auszutreiben. Es muß also zwischen psychischen Erkrankungen und abweichenden Wahrnehmungen unterschieden werden, schon deshalb, um einer Diskriminierung entgegenzuwirken. Autismus ist auch deshalb keine Erkrankung, da es keine Heilung gibt, die auch nicht erforderlich oder gar wünschenswert wäre, ssssondern lediglich Verhaltenstherapien, welche es Autisten ermöglichen, besser in einer Welt zu leben, in welcher Nicht-Autisten nun einmal die Mehrheit stellen, ohne, daß sie ihre Persönlichkeit verleugnen müssen.
Sie verkennen auch, daß Autisten durchaus zu affektiver Empathie fähig sind, nicht aber zu kognitiver Empathie. Abgesehen davon kann ich auch nicht erkennen, warum die Betreffende "als Autistin idealisiert wird", das wäre aufgrund der unstreitig vorhandenen Mängel im Bereich der sozialen Interaktion, die in vielen Fällen auch einen Grad der Behinderung begründen, auch sehr befremdlich.
Vielmehr dürfte sie aufgrund ihrer Aussagen idealisiert werden und nicht, weil sie Autistin ist. Es gibt ja auch niemanden, der einen blinden Pianisten bewundert und sich deshalb die Augen aussticht, das wäre dann wirklich ein Fall von psychischer Auffälligkeit. Autist kann man auch nicht werden, man wird so geboren und es handelt sich nicht um eine Eigenschaft, die man erlernen und nacheifern kann-aber Autisten können und müssen lernen, sich sozialadäquat zu verhalten.
Es ist aber sehr erfreulich, daß sie den Mut besitzt, zu sagen, daß sie Autistin ist-und warum sie Dinge so sieht, wie sie diese wahrnimmt. Es ist wünschenswert, daß dieses Beispiel Schule macht und auch im Rahmen der Inklusion nicht weiter angestrebt wird, Autisten zu verändern, sondern sie anzunehmen, wie sie sind und nur dafür zu sorgen, daß sie in der Gesellschaft mehr Akzeptanz finden und dank Verhaltenstherapie auch und gerade in der Schule besser klarkommen.
“Man muss kein Klimaskeptiker sein, um Frau Thunberg als psychisch auffällig zu erachten, und umgekehrt sollte man als Klimaschützer nicht ausgerechnet eine Autistin idealisieren.“
Das ist widerlich. Sie sollten sich schämen!
„Hätte ich kein Asperger und wäre ich nicht so merkwürdig, dann hätte ich mich wohl auch in den sozialen Netzwerken verfangen, nach denen alle so verrückt zu sein scheinen. Ich sehe die Welt aber anders und glaube, dass ich sonst nicht in der Lage wäre, von außen auf das Problem zu schauen“
Zwei der klügsten Sätze in diesen Zeiten.
Asperger ist eine reine Modeerkrankung, ähnlich ADHS. Das Mädel reagiert vielleicht gelegentlich ein bisschen seltsam, aber eine Formulierung wie "hätte ich kein Asperger" darf man getrost als Hinweis auf die Gefahr lesen, in der sie schwebt: Dass die Diagnose sich in ihr festgekrallt hat und nunmehr jede kleine Merkwürdigkeit des Verhaltens als Zeichen einer nichtexistenten Krankheit umgedeutet wird, wodurch deren Diagnose zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung gerät.
Ich meine, das was sie sagt, macht entweder Sinn - dann macht es das auch trotz Asperger; und der ständig wiederholte Hinweis auf die Erkrankung wäre nichts als ein Hinweis auf die unlauteren Absichten derer, die ihn ständig wiederholen. Oder was sie sagt macht keinen Sinn, dann hilft alles Asperger der Welt nicht, um daraus etwas Sinnvolles zu machen, und der Hinweis erübrigt sich genauso. Oder, die wahrscheinlichste Variante, einiges macht Sinn, einiges nicht. Willkommen in der Welt der Menschen.
Seltsam, wie hier so überhaupt nicht thematisiert wird, dass sie sich für eine Renaissance der Kernenergie ausgesprochen hat. Passt wahrscheinlich nicht zu Frau Göring-Eckhardts Heiligkeitsideal. Passt aber.
»Asperger ist eine reine Modeerkrankung, ähnlich ADHS. Das Mädel reagiert vielleicht gelegentlich ein bisschen seltsam…«
Sie scheinen ja eine ganz besondere Fach-Koryphäe zu sein. Bevor Sie so einen ausgemachten Quatsch erzählen, schauen Sie doch besser in die hierfür international verbindlichen Manuale, die ICD (International Classification of Diseases) und das DSM (Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders).
Der Asperger-Austismus unterscheidet sich von dem des Herrn Kanner dadurch, dass die Intelligenz metrisch nicht etwa im Sinne einer geistigen Behinderung beeinträchtigt ist. In beiden Fällen handelt es sich aber um eine „tiefgreifende Entwicklungsstörung“ analog ISD und DSM, den entscheidenden Diagnostikmanualen.
Und in diesem Sinne gehört auch Greta Thunberg zu den Extremvarianten der statistischen Normalverteilung der Bevölkerungspopulation.
Und es passiert auch in diesem Blog wie überall: Die „Abweichung“ provoziert Aufmerksamkeit, Diskussion und Auseinandersetzung.
Das ist schon in Kindergarten und Schule so: Soziale Auffälligkeit provoziert vermehrte Aufmerksamkeit und Zuwendung (auch im Sinne von Strafe und Belohnung).
…
Die „Modeerkrankung ADHS“ ist bereits seit 1937 bekannt.
🎈Und es passiert auch in diesem Blog wie überall: Die „Abweichung“ provoziert Aufmerksamkeit, Diskussion und Auseinandersetzung.🎈
Sehe ich genauso.
Aber auch hier an unserem FC-Stammtisch gilt: "Hund beisst Mann" ist selten eine tiefergehende Erörterung wert, "Mann beisst Hund" erweckt schlagartig Neugier.🏹
Das ist zynisch. Ob sich jmnd. mit einem klinischen Befund schmückt, ihn vor sich herträgt oder es eine entsprechende Diagnose gar nicht wirklich gibt, sondern gewisse psychische Indispositionen der eigentliche Grund sind, ist eine Sache. Die ändert aber nichts daran, dass es Autismus und Asperger als klinische Befunde gibt und zwar nicht erst seit gestern. Diese beiden gelten darüber nicht als Krankheiten, sondern als Entwicklungsstörungen. Und es gehört zur Symptomatik, dass die Betroffenen damit auf ihre eben sehr eigene Weise damit umgehen. Manche auch sehr offensiv. Ich hatte einmal einen autistischen Kollegen, bei dem letzteres der Fall war.
ADHS
oder: Wie unerwünschtes Schülerverhalten zur Krankheit gemacht wird.
Umstandslos wird vom fehlenden Willen eines Schülers, sich brav an Schulanforderungen und –regeln anzupassen, auf eine fehlende Fähigkeit zur gewünschten Aufmerksamkeit geschlossen und dieser fehlende Wille, einer frei erfundenen physiologischen Dysfunktion angehängt.
Magazin-Auswege Perspektiven für den Erziehungsalltag
scheint teil der ausgegebenen strategie der klimawandelleugner zu sein. fleischauer haut in die gleiche kerbe:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/greta-thunberg-und-die-medien-das-erste-buch-greta-a-1258986.html
und ja, widerlich!
»Ganz im Gegenteil wird konstatiert, dass diese es an Aufmerksamkeit vor allem in der Schule fehlen lassen; was schon eine merkwürdige Diagnose ist.«
Meine Position: Wenn die drei Merkmale Impulsivität, Unaufmerksamkeit und Überaktivität über einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten anhalten und in verschiedenen Situationen, zu Hause ebenso wie in der Kindertagesstätte, Schule oder beim Spielen mit Freunden beobachtet werden, besteht ein begründeter Anfangsverdacht.
Vielleich lesen Sie sich einfach mal durch, was ich dazu hier in der dFC geschrieben habe.
Ich habe 40 Jahre meines Berufslebens in psychotherapeutischen Kontexten gearbeitet und war täglich mehrere Stunden lang von zwei bis vier „ADHS“-Kindern umgeben – täglich, 40 Jahre lang, mehrere Stunden. Ich weiß wovon ich spreche, anders als so mancher Autor, der solch ein Kind noch nie in seinem Leben gelesen hat.
Mit gesetzten „Positionen“ und selber gemachten „Erfahrungen“ Kritik wegwischen, anstatt diese nachzuvollziehen und dann mögliche Fehler nachweisen, das gehört ja mittlerweile zur Grundausstattung staatsbürgerlicher Bornierung und Bescheidwisserei. 40 Jahre treuer Staatsdienst als pädagogischer Sozialbulle tut dann ihr Übriges.
||| Das ist zynisch. |||
Mag sein; allerdings nicht mein Zynismus. Wenn wenn du meinen Text richtig gelesen hast, hast du erkannt, dass er nicht darüber handelt, dass/ob Greta Thunberg ihre "Entwicklungsstörung" verwendet, sondern dass ihre "Entwicklungsstörung" verwendet wird. Und dass eine Diagnose wie Asperger zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung geraten kann.
Die Menschen sind heutzutage wieder sehr brav geworden, und wenn der Herr Doktor sagt, das ist eine Entwicklungsstörung, dann ist es eine Entwicklungsstörung^^ und wenn es gar in ISD und DSM steht, ist die Unverfügbarkeit eines katholischen Dogmas Dreck dagegen.
Und es ist immer noch seltsam und typisch, wie ihre Aussagen pro Kernenergie hier totgeschwiegen werden.
Mit gesetzten „Positionen“ und selber gemachten „Erfahrungen“ Kritik wegwischen, anstatt diese nachzuvollziehen und dann mögliche Fehler nachweisen, das gehört ja mittlerweile zur Grundausstattung staatsbürgerlicher Bornierung und Bescheidwisserei. 40 Jahre treuer Staatsdienst als pädagogischer Sozialbulle tut dann ihr Übriges.
...
Guter Mann. Sie sind ein Stinkstiefel.
Wenn jemand – wie ich – mit dem Thema Hyperkinesesyndrom seit 1972 vertraut ist, kennt er alle Kritiken. Es gibt nichts Neues, es gibt nur Neue, Naseweise zudem – wie Sie – die meinen, sie würden durch vorlaute Wortmeldungen einen Diskussionsbeitrag leisten, die in Wahrheit doch nur Endloswiederholungen bekannter Positionen seit 1937 sind. Und was mich von Ihnen unterscheidet, ist mein professioneller Umgang mit diesem Thema, während Ihre Replik hier durch ungesteuerte Affekte auffällt.
Na nun, "ist eine reine Modeerkrankung" ist etwas anderes als, sagen wir, "wird gerade am Beispiel Greta Thunberg so herrlich instrumentalisiert". Diese Differenz, "nicht mein Zynismus", ist mit deinem Eingang eben nicht erkennbar.
Ich habe das Ganze nicht so verfolgt, so dass ich sagen könnte, wer damit angefangen hat, Gretas Asperger ins Spiel zu bringen und ob sie selbst darauf vielleicht nur offensiv und verteidigend reagiert.
Widerlich ist eben, wie sie zum reinen Medienereignis geworden ist, was gerade in unserer heutigen medialen Welt aber eben so rasend schnell und so unglaublich ausufernd wird. Man muss es sich einmal überlegen - da hat eine Sechzehnjährige plötzlich einen Pressesprecher!
Und da immer wieder hervorgehoben wird, so eine wie die und ihre Kindermeute erfassten ohnehin nicht, wie komplex die Problematik sei und wir hoffen doch nicht, dass solches Simpelgedöns wegweisend für unsere Zukunft sei, muss man doch sagen, dass das mit der Kernenergie doch unerwartet fest auf dem Boden des Realisitischen und Machbaren steht.
(...) muss man doch sagen, dass das mit der Kernenergie doch unerwartet fest auf dem Boden des Realistischen und Machbaren steht."
Da muss die Strahlung wohl schon Wirkung erzielt haben. ;-)
»In beiden Fällen handelt es sich aber um eine „tiefgreifende Entwicklungsstörung“ analog ISD und DSM, den entscheidenden Diagnostikmanualen.«
Sie haben diese fehlerhafte Bezeichnung später übernommen.
„analog ISD und DSM“: Entschuldigung, es muss ICD und DSM heißen. Aber das habe ich verbockt. Entschuldigung.
Doch was die „sich selbst erfüllende Prophezeiung“ des Asperger-Autismus angeht: Haben Sie schon einmal versucht, mit Hilfe dieses Phänomens z. B. Millionär oder Papst zu werden?
Autismus, auch der Asperger-Autismus, ist lt. ICD und DSM eine „tiefgreifende Entwicklungsstörung“, die eine Persönlichkeit ein Leben lang kennzeichnet und von Ihrer Interpretation nicht abhängig ist.
»Widerlich ist eben, wie sie zum reinen Medienereignis geworden ist, was gerade in unserer heutigen medialen Welt aber eben so rasend schnell und so unglaublich ausufernd wird.«
Aber vielleicht sollten Sie bedenken, dass Greta Tintin Eleonora Ernman Thunberg bereits zum Medienereignis geworden ist, ist bereits ein Medienereignis. Sie hat sogar schon einen Titel: Klimaschutzaktivistin.
Dieselben Medien vergeben ansonsten doch nur Schimpfnamen, verbreiten zweckdienliche Narrative und haben dazu beigetragen, dass sich Hetze und Gewalt breitmachen konnten.
Russland wird entsprechend dieser Medien autoritär vom Dämon Putin regiert. Russland ist eine militärisch aggressive Großmacht, Russland verfolgt "Freiheitskämpfer", Schwule und Pussy-Riots, Russland ist korrupt.
Donald Trump ist demnach ein Narzisst.
Ein autoritärer Herrscher Maduro klammert sich an die Macht, lässt sein Volk verhungern und geht mit Gewalt gegen jene vor, die damit nicht einverstanden sind.
Ich möchte leiden, die Medien würden auch andere Themen, die nicht der „reinen Lehre“ entsprechen, so promoten, wie sie das mit Greta Tintin Eleonora Ernman Thunberg tun.
Das mit Asperger als Modekrankheit meine ich so - ohne jeden Zynismus - und halte ich so aufrecht, trotz der Stellungnahme von Flegel. Die Mode stammt ja nicht von den "Kranken", sondern von denen, die sie feststellen zu müssen glauben.
Dass sie Aspergerin sei, las ich noch, bevor ich irgendetwas anderes über sie oder von ihr las. Es kam jedenfalls sehr früh ins Spiel. Und bei sowas verwette ich meine Seele darauf, dass derartige Erwähnungen absichtshaft erfolgen, und die Absicht heißt nicht "informieren", sondern "mit irrelevanten, aber sympathisch/unsympathisch klingenden Beobachtungen die Sache, um die es geht, zu unterstützen / zu schädigen". Und das ist der Zynismus, auf den ich mit Zynismus reagiere, weil für diese Art der Instrumentalisierung ist sich offenbar keine Seite zu schade, und die Thunsberg ist ebenso offenbar noch nicht in der Lage, das zu durchschauen.
Ich bin entzückt, dass sie sich für Kernenergie ausspricht, obwohl ihre Meinung dazu in der Sache genauso irrelevant ist wie ihre Meinungen zum Klimaschutz. Aber allein schon, dass sie damit allen, die sie praktisch schon heilig gesprochen haben (wurde sie eigentlich für den Friedensnobelpreis nominiert? Mir ist, als habe ich da was gelesen), damit so richtig eine lange Nase dreht, versöhnt mich beinahe wieder mit ihrem blinden Aktionismus^^
kein Ding, ich hätte es ja nachschlagen können, statt zu kopieren^^
mit "selbsterfüllende Prophezeiung" ist eine Situation gemeint, in der eine Vorhersage - "in einem halben Jahr wirst du sterben" - ein Verhalten verursacht, welches das Eintreffen der Vorhersage unterstützt. Die Diagnose "Asperger" wird dazu führen, dass sowohl der/die "Kranke" als auch seine Umgebung bei jedem Pups "weiß" "ah, Asperger" und sich entsprechend verhalten, also unter anderem eine positive Bestätigung der Diagnose geben.
Derartiges ist bei psychischen "Krankheits"bildern gang und gebe. Und die Anerkennung durch Krankenkassen macht derartige Diagnosen für Psychologen sehr attraktiv.
Ja, aber wir unterhalten uns nicht über ein psychisches Krankheitsbild, wir unterhalten über eine „tiefgreifende Entwicklungsstörung“ als Folge einer „tiefgreifenden Entwicklungsstörung“ und nicht über das Phänomen „sich selbst erfüllende Prophezeiung“.
Aber ich will es nicht auf die Spitze treiben. Nichts für ungut.
Nee, is schon klar, so einen vorbildlichen Vollprofi kann wirklich keiner mehr was vormachen. Hätte ich wissen müssen, ich Simpel aber auch.
Einer der mit allem zum Thema vertraut, jede Kritik und alle Tricks kennt, hat es doch am allerwenigsten nötig zu argumentieren oder die Welt vielleicht mal an seiner pädagogischen Vortrefflichkeit teilhaben zu lassen. Sowas geht gar nicht, schon gar nicht gegenüber UNAUTORISIERT vorlauten Naseweisen! In die Ecke, aber dalli! Da wundert’s mich nun auch nicht wirklich mehr, dass die „Anfälle“ seiner Schutzbefohlenen nicht weniger wurden. Jesses, unter der Obhut solcher Pädagogenhonks muss doch der Bravste zum Hardcorezappler werden. Kann Kann man ja nur froh sein, dass du keine Kinder mehr quälen darfst.
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"Wer ist denn bereit, auf all die Annehmlichkeiten zu verzichten, die den Klimawandel auslösen - auf den Wohlstand, die Konsummöglichkeiten, das Reisen und die behaglich warmen Wohnungen und Häuser? Jedenfalls nicht die Masse an Wählern und Konsumenten, wahrscheinlich nichtmal ausgewisene Klimaschützer. Es ist bigott, "Politik und Wirtschaft" für die Folgen des eigenen Konsumverhalten verantwortlich zu machen."
ja, und fürs gammelfleisch sind die verantwortlich, die nicht genug geld haben für die leichen glücklicher schweine.
wer immer noch sich und anderen die augen zuhält hat nicht begriffen, dass gerade der klimawandel "Wohlstand, die Konsummöglichkeiten, das Reisen und die behaglich warmen Wohnungen und Häuser" und vieles mehr gefährdet, nicht die vernünftige forderung, diesen wandel zu bremsen.
"Grade die Zuspitzung auf das Verhindern des Klimawandels, verstellt den Blick auf diese notwendigen Maßnahmen."
so ein quatsch.
>>Aber selbst wenn wir uns einschränken und Emissionen reduzieren, werden wir den Klimawandel dennoch erdulden müssen…<<
Die „Schalter“ reagieren träge, ja. Man kann das ungefähr mit einem grossen Schiff vergleichen, dass zwar die Richtung kann, aber nicht in einem rechtwinkligen Knick, sondern in einer langgezogenen Kurve. Das ist nun kein Grund, auf eine Richtungsänderung zu verzichten, sondern eben Beides anzustreben: Reduzierung klimaerwärmender Emissionen und Einstellung auf ein verändertes Klima. Das Zweite wird fehlschlagen, wenn nicht gleichzeitig erwärmungungfördernde Faktoren reduziert werden. Und zwar ab jetzt, nicht irgendwann mal vielleicht.
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>>Wer ist denn bereit, auf all die Annehmlichkeiten zu verzichten, die den Klimawandel auslösen - auf den Wohlstand,…<<
Dazu muss eben die Frage gestellt werden, ob Wohlbefinden (Gesundheit & Lebensfreude) nur auf eine bestimmte Art möglich ist. Oder ob es Wohleinsalternativen gibt, auch wenn die eventuell ein paar Leuten weniger privaten Profit einbringen. Aber eventuell mit weniger Arbeitsstress und besserer Gesundheit verbunden sein könnten.