SOS Humanity und andere Seenotretter im Mittelmeer beschweren sich bei der EU-Kommission

Schikanen Seit geraumer Zeit werden privaten Rettungsschiffen von den italienischen Behörden statt nächstgelegener Häfen häufig Anlauforte in Norditalien zugewiesen. Aus Seenot geborgene Flüchtlinge müssten unnötig lange auf Ausschiffung warten
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 35/2023
Zu solchen Rettungen gelangen Nichtregierungsorganisationen immer seltener – Europas Regierende zwingen sie auf längere Routen
Zu solchen Rettungen gelangen Nichtregierungsorganisationen immer seltener – Europas Regierende zwingen sie auf längere Routen

Foto: Piscitelli/Emergency/Redu/laif

In Tränen aufgelöst ist Celine*, als sie im Juli von der Crew des Rettungsschiffs „Humanity 1“ aus einem havarierten Boot gerettet wird. „In Tunesien herrscht Gewalt gegen schwarze Menschen“, berichtet die aus Burkina Faso stammende Frau später im Gespräch. „Sie werden vertrieben und geschlagen.“ Celine zählt zu den rund 21.000 Migranten aus dem subsaharischen Afrika, die unterwegs nach Europa in Tunesien gestrandet sind. „Wir haben in den vergangenen Wochen gut 400 Menschen aus neun Booten in Seenot gerettet, die zwischen der tunesischen Küste und Lampedusa unterwegs waren“, sagt Petra Krischok, Sprecherin von SOS Humanity. „Die meisten aus Westafrika.“

Sie alle dürften nicht damit gerechnet habe