„Clan-Kriminalität“: Strukturelles Problem oder rassistische Idee?

Im Gespräch Rassistischer Law-and-Order-Mythos oder echte Herausforderung für den Rechtsstaat? Nicht nur, aber zumal in Berlin, sind „kriminelle arabische Großfamilien“ Dauerthema – und schon längst auch ein Sujet der Popkultur
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 45/2023
„Clan-Kriminalität“: Strukturelles Problem oder rassistische Idee?

Montage: der Freitag; Fotos: Getty, Adobe, iStock; Porträts: Hannes Wiedemann, Cyril Schirmbeck (unten)

Beide Gesprächspartner haben schon Bücher zu dem Thema geschrieben, respektive mit herausgegeben. Während Christian Stahls Buch In den Gangs von Neukölln. Das Leben des Yehya E. zu den Pionierarbeiten zählt und vor zehn Jahren erschien, ist der Sammelband Generalverdacht. Wie mit dem Mythos Clankriminalität Politik gemacht wird (Nautilus Flugschrift) gerade auf den Markt gekommen.

der Freitag: Warum ist Clan-Kriminalität ein Mythos, wie es Ihr Buch behauptet, Frau Schulz?

Jorinde Schulz: Wir verwenden den Begriff des Mythos, um darauf hinzuweisen, dass die Debatte einen hochgradig fiktionalen Charakter hat. Sie ist bestimmt durch eine wirkmächtige Erzählung: Wir gegen die. Da sind auf der einen Seite die „bad guys“, die sogenannten Cla