Streik: Wenn Lieferando nicht liefert

Arbeit Sie bringen Essen und Einkäufe an die Haustür, doch einen Tarifvertrag enthält Lieferando ihnen vor: Kuriere aus ganz Deutschland streiken, die Gewerkschaft NGG legt sich ins Zeug – eine nicht immer leichte Kooperation
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 35/2023
„Hallo, ich hatte 17 Euro Stundenlohn, Sonderschichtzulagen und einen Tarifvertrag bestellt, ist denn da niemand?“
„Hallo, ich hatte 17 Euro Stundenlohn, Sonderschichtzulagen und einen Tarifvertrag bestellt, ist denn da niemand?“

Foto: Christoph Soeder/picture alliance/dpa

Besorgt blickt Leonard M. in den bewölkten Himmel über Berlin-Kreuzberg. „Hoffentlich regnet es heute nicht“, sagt er. Seit zwei Jahren arbeitet Leonard M. als Rider, also als Kurierfahrer für Essensbestellungen bei Lieferando. Statt seiner orangen Arbeitskleidung trägt er heute eine schwarze Streikweste, auf deren Rückseite das orange-weiße Lieferando-Logo – ein Haus mit Messer und Gabel – zur schwarz-weißen Piratenflagge abgewandelt ist, darunter der Schriftzug „Streikerando“.

Leo ist einer der Organisatoren des Warnstreiks der Lieferando-Kurierfahrer in Berlin an diesem Donnerstagvormittag im August. Kuriere aus ganz Deutschland reisen extra an, Regen könnte schlecht sein für die Beteiligung. Bundesweit ist