In Thüringen streiken Busfahrer mit Klimaaktivisten: Im Osten geht die Sonne auf

Demo Verdi geht zusammen mit Fridays for Future auf die Straße? Was vor kurzem wegen der „Klimakleber“ noch undenkbar war, klappt im beschaulichen Eisenberg schon prima. Ein Lehrstück über den Zusammenhang von Klassenkampf und Klimagerechtigkeit
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 10/2024
Das Ergebnis eines halbjährigen Beziehungsaufbaus zwischen Klimakleber-erfahrenen Busfahrern und Fridays-for-Future-Aktivistinnen lässt sich in Eisenberg zwischen Jena und Gera bestaunen.
Das Ergebnis eines halbjährigen Beziehungsaufbaus zwischen Klimakleber-erfahrenen Busfahrern und Fridays-for-Future-Aktivistinnen lässt sich in Eisenberg zwischen Jena und Gera bestaunen.

Grafik: der Freitag

Zwei Uhr morgens, Ende Februar 2024, in Eisenberg, einer Kleinstadt mit etwa 10.000 Einwohnern in Thüringen, auf halbem Weg zwischen Jena und Gera. Eine Feuertonne brennt vor dem Werktor der hiesigen Verkehrsbetriebe. Eine Fahne der Gewerkschaft Verdi verkündet: „Wir streiken!“ Heute fährt hier kein Bus rein oder raus. Es ist noch kalt und dunkel in Eisenberg, mitten in der Nacht. Um die Feuertonne stehen bereits einige Busfahrer, die sich wärmen – so gut es eben geht. Einer von ihnen ist Ingo Röhr.

Er kommt aus Eisenberg, arbeitet seit 2006 als Busfahrer und liebt seinen Beruf: „Ich bin gerne da für die Fahrgäste und möchte, dass sie sich wohlfühlen, dass sie wissen, ich fahre sie von der Schule nach Hause und wieder zur&