Aufstand in Frankreich: Die Gräben werden sich nicht mehr schließen, wissen die Aufrührer

Ausnahmezustand An vielen Hauswänden in Frankreichs Hafenstadt Marseille steht nicht nur das übliche „ACAB“ (all cops are bastards) und „Gerechtigkeit für Nahel“, sondern auch die Drohung: „Ohne Gerechtigkeit nie mehr Frieden!“
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 27/2023
Frankreichs Polizeigewerkschaften sehen sich im „Krieg gegen die wilden Horden“, gegen „Schädlinge“
Frankreichs Polizeigewerkschaften sehen sich im „Krieg gegen die wilden Horden“, gegen „Schädlinge“

Foto: David Rossi/picture alliance/dpa/MAXPPP

Eigentlich war es ein fast schon alltäglicher Vorgang: Am 27. Juni erschoss die Polizei in der Pariser Vorstadt Nanterre den 17-jährigen Nahel Merzouk. Der habe sich einer Anordnung entziehen wollen und das Leben der Beamten gefährdet, hieß es. In der Regel kommen Polizisten bei derartigen Fällen mit der Notwehr-Vermutung davon, fatale Routine eben. Doch im Fall Nahels tauchten Bilder auf. Blitzartig verbreitete sich über die sozialen Netzwerke ein kurzes Handy-Video. Das gelbe Fahrzeug steht an einer Ampel, die Polizisten daneben, einer droht Nahel mit der Schusswaffe, das Auto rollt langsam einen Meter weiter, ein Schuss fällt. „Knall ihn ab!“ ist wahrscheinlich das Letzte, was Nahel hört. Einige Stunden später brennt Nanterre, kur