Vehikel der Ausgrenzung

Frankreich Ein radikaler Laizismus ruft zum Kampf gegen den „islamistischen Terror“ – und ignoriert komplexe Hintergründe
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 45/2020
Auch noch so gut gemeinte Graffiti helfen nicht gegen soziale und kulturelle Missstände
Auch noch so gut gemeinte Graffiti helfen nicht gegen soziale und kulturelle Missstände

Foto: AFP/Getty Images

Der mörderische Anschlag, dem vor Tagen in Nizza drei Menschen zum Opfer fielen, einzig weil sie sich zufällig am „falschen“ Ort aufhielten, schockierte das Land, die Politik und die Medien. Es wirkte wie ein Déjà-vu nach der Ermordung des Geschichtslehrers Samuel Paty kurz zuvor. Vom danach erschossenen Täter weiß man gesichert, dass er tschetschenischer Herkunft und Muslim war. Zu den Umständen ist bekannt, dass der Vater einer Schülerin per Video die Falschmeldung verbreitete, der Lehrer habe im Unterricht ein Nacktbild Mohammeds gezeigt. Der Urheber dieser Behauptung veröffentlichte den Namen und die Telefonnummer des Lehrers. Außerdem beschwerte er sich bei der Schulleitung und erstattete Anzeige gegen Samuel Paty.

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