BRICS plus: Russlands Ausweg in der Wirtschaft?

Interview Das BRICS-Staatenbündnis bietet dem Kreml Möglichkeiten, die vom Westen angestrebte wirtschaftliche Isolation zu umgehen. Alexander Libman vom Osteuropa-Institut der FU spricht über Motive für die Aufnahme neuer Mitglieder
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Brics-Gipfel in Johannesburg: Wladimir Putin aus Moskau per Video zugeschaltet
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Foto: Mikhail Klimentyev/AFP/Getty Images

Das Wirtschaftsbündnis BRICS plus wird jetzt sechs neue, aber sehr verschiedene Mitglieder aufnehmen, wie Saudi Arabien oder Ägypten. Das stärkt natürlich ihre Bedeutung, aber kann wegen der sehr verschiedenen Interessen auch Probleme produzieren. Warum war Russland dennoch ein großer Befürworter der Erweiterung?

Alexander Libman: Es kommt vor allem darauf an, was man mit der BRICS will. Wenn die Aufgabe wäre, gemeinsame politische Entscheidungen vorrangig im Bereich der Umverteilung zu treffen, dann ist eine unbegrenzte Erweiterung natürlich ein Problem. Das sieht man gut in der EU. Es kommt aber auf die Nutzung an. Für Russland ist es zum einen als Symbol wichtig zu zeigen, dass es nicht isoliert ist in den internationalen Beziehungen. Hier hat