„Hier gibt es keine Zukunft“: Sudanesische Flüchtlinge im Tschad

Krieg im Sudan Wer in der sudanesische Region Darfur dem Terror der Rapid Support Forces ausgesetzt ist, der versucht, sich im Nachbarland Tschad in Sicherheit zu bringen. Dort aber fehlt es an humanitärer Hilfe
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 15/2024
Über eine halbe Million Sudanesen haben Zuflucht im Tschad gefunden
Über eine halbe Million Sudanesen haben Zuflucht im Tschad gefunden

Foto: Luis Tato/AFP/Getty Images

Sie stürmten ins Zimmer und zogen den Jungen unter einem Bett hervor. Seine braunen Augen weiteten sich vor Todesangst, als sie ihm eine Waffe an die Schläfe hielten. Dann fielen zwei Schüsse. Nadifa Ismail wollte zu ihrem Sohn, doch die Eindringlinge schoben sie aus dem Haus, das Augenblicke später von den bewaffneten Männern in Brand gesetzt wurde. So verbrannten der Körper ihres Kindes und alles, was Nadifa Ismail je besaß.

Wochen später, am 28. Februar, musste sie – inzwischen ein mittelloser Flüchtling – in der Region Darfur mit staubbedeckter Kleidung an der paramilitärischen Gruppe vorbei, die ihren Sohn getötet hatte. Nadifa war an diesem Tag die 212. Person, die es über den Grenzübergang in Richtung der St