„Barbie“ von Greta Gerwig: Indie-Regisseurin verkauft sich an Mattel, aber wen kümmert es?

Filmindustrie Mit Greta Gerwig hat sich mal wieder eine Ikone des Indie-Films dem Mainstream ergeben. Ihr Film „Barbie“ ist nicht viel mehr als Werbung für einen Konzern und eine Puppe. Caspar Salmon über die Konsequenzen, die hieraus folgen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 32/2023
War mal zu „indie“ fürs Sundance Festival: Greta Gerwig (r.) mit Barbies und Kens beim Photocall im London
War mal zu „indie“ fürs Sundance Festival: Greta Gerwig (r.) mit Barbies und Kens beim Photocall im London

Foto: Ian West/dpa

In einer inzwischen eher nach Mythos klingenden Anekdote heißt es, dass Anfang der 90er Jahre die Schauspielerin Sarah Polley – damals zwölf Jahre alt – von Disney-Führungskräften aufgefordert worden sei, ihren Peace-Button abzulegen. Sie habe sich geweigert – und sei von Disney auf die schwarze Liste gesetzt worden. Diese Geschichte verlor an Überzeugungskraft, als jüngst bekannt wurde, dass Polley die Regie der Neuverfilmung des Disney-Klassikers Bambi übernehmen wird. Für Bewunderer von Polleys rigoroser Independent-Karriere könnte die Irritation kaum größer sein, hat sie doch mit Regisseuren wie Atom Egoyan, David Cronenberg und Hal Hartley gearbeitet, und das, bevor sie 22 Jahre wurde!

An Polleys Fall musste man a